Die Intensität einer Entzündung lässt sich bei Gewebeuntersuchungen anhand der Menge einer bestimmten Substanz, der sogenannten Myeloperoxidase (MPO), messen. Bei Mäusen, die mit höheren Strahlendosen behandelt wurden, konnten die Wissenschaftler auch eine höhere Menge an MPO feststellen. Die Hautflächen, die zuvor mit dem Brokkoli-Extrakt oder mit reinem Sulforaphan behandelt wurden, wiesen jedoch deutlich geringere MPO-Werte auf. Stattdessen fand sich dort ein erhöhter Gehalt an Antioxidantien. Dieser Effekt war für den Brokkoli-Extrakt und das reine Sulforaphan gleich stark. Daraus schließen die Forscher, dass der schützende Effekt von Brokkoli für die Hautzellen auf das Sulforaphan zurückzuführen ist.
Bei den freiwilligen Versuchspersonen analysierten die Wissenschaftler auch den Grad der Hautrötung, nachdem sie der Strahlung ausgesetzt waren. Auch hier zeigte sich, dass die mit dem Brokkoli-Extrakt behandelten Hautstellen eine deutlich schwächere Rötung aufwiesen. In einem weiteren Experiment konnten die Forscher zudem zeigen, dass die Schutzwirkung der durch das Sulforaphan vermehrt produzierten Antioxidantien über einen Zeitraum von mehreren Tagen anhielt. Nach zwei Tagen betrug der Schutz für die Zellen immerhin noch 32 Prozent der ursprünglichen Wirkung. Im Unterschied dazu wirken die meisten sonstigen natürlichen UV-Schutzmittel wie beispielsweise Melanin oder Carotinoide nur kurzfristig.
Zwar gibt es bisher weder langfristige noch kontrollierte klinische Studien zur Wirksamkeit der Behandlung. Die Wissenschaftler sind jedoch so überzeugt von ihrer Methode, dass sie mit der Firma Brassica Protection Products zusammenarbeiten, um sie zu vermarkten.