In einem weiteren Experiment spritzten die Forscher die Stammzellen in die linke Herzkammer von Schweinen. Bei den Tieren hatten sie zuvor den Herzschlag künstlich verlangsamt. Dazu blockierten sie die elektrische Reizweiterleitung im Herzen an der Schnittstelle zwischen dem Vorhof und den Herzkammern, dem so genannten Atrioventrikulär-Knoten. Ein Defekt an dieser Stelle macht beim Menschen in vielen Fällen einen Herzschrittmacher notwendig. Nach wenigen Tagen konnten die Mediziner mittels eines Elektrokardiogramms (EKG) Änderungen im Herzschlag der Schweine feststellen: Die eingespritzten Stammzellen korrigierten den künstlich verursachten Defekt teilweise. Mit elektrophysiologischen und pathologischen Untersuchungen bestätigten die Forscher, dass die Stammzellen die Verbesserung verursacht hatten.
Noch unklar ist, ob die Stammzellen die Herzaktivität direkt wieder herstellen oder ob sie die verbliebenen Herzmuskelzellen stimulieren. So könnten sie etwa bestimmte Faktoren ausschütten oder elektrische Reize übertragen, welche die ursprünglichen Herzzellen aktivieren.