Auch Milchzähne enthalten Stammzellen, aus denen eine ganze Reihe von Zelltypen produziert werden kann. Das berichten amerikanische Wissenschaftler im Fachmagazin „Proceedings of the National Academy of Sciences“ (Online-Vorabveröffentlichung).
Die Wissenschaftler um Songtao Shi vom amerikanischen Nationalen Gesundheitsinstitut (NIH) in Bethesda isolierten Zellgewebe aus dem Zahnmark von Milchzähnen, die sieben- bis achtjährigen Kindern gezogen worden waren. Im Reagenzglas konnten die Forscher diese Zellen mithilfe von Wachstumsfaktoren zu Nervenzellen, Fettzellen und den Vorläufern von zahnbildenden Zellen heranwachsen lassen. In Mäuse eingesetzt bildeten die Stammzellen dann Knochen und Dentin, einen Grundbaustein der Zähne.
Stammzellen waren bisher beispielsweise im Knochenmark, in der Haut und im Zahnmark von Erwachsenen gefunden worden. Die Stammzellen aus den Milchzähnen seien hingegen deutlich wachstumsfähiger als die aus dem Zahnmark von Erwachsenen, schreiben die Wissenschaftler. Milchzähne seien daher eine unerwartet ergiebige Quelle von Stammzellen für die Forschung und die Entwicklung neuer Therapien.
ddp/bdw ? Ulrich Dewald
Teilen: