Ein bestimmter Stammzellentyp aus dem Knochenmark kann beschädigtes Muskelgewebe heilen. Das berichten amerikanische und kanadische Forscher im Fachmagazin Nature Medicine (Online-Vorabveröffentlichung; doi: 10.1038/nm959; doi: 10.1038/nm963). Ihre Erkenntnisse könnten neue Möglichkeiten für die Behandlung von Muskelerkrankungen eröffnen, hoffen die Wissenschaftler.
Stammzellen sind im Knochenmark normalerweise an der Blutbildung beteiligt. Doch sie können bei Mäusen auch die Regeneration verletzter Muskeln in Gang setzen. Das fanden Fabio Rossi von der Universität von British Columbia in Vancouver (Kanada) und seine Kollegen und das Team um Margaret Goodell vom Baylor-College für Medizin in Houston (USA) heraus. Die in den Muskel verpflanzten Stammzellen vermehren sich und wandern auf die Anzeichen einer Entzündung hin zur Verletzung, stellten Goodell und ihre Kollegen fest. Dort werden sie in die Muskelfasern eingebaut. Die für die Heilung notwendige Vermehrung der transplantierten Stammzellen konnten die Wissenschaftler allerdings nur selten beobachten. Weitere Forschung könnte jedoch Wege zeigen, um den Heilungsprozess effizienter zu machen und daraus eine Therapie für Muskelkrankheiten zu entwickeln, so die Forscher.
Die Fähigkeit von Stammzellen aus dem Knochenmark, verletztes Muskelgewebe zu heilen, hatten bereits frühere Studien gezeigt. Bislang war jedoch nicht bekannt, welche Stammzelltypen den Heilungsprozess bewirken und wie er abläuft.
ddp/bdw ? Katharina Vogelmann
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