Wenn Menschen sich im Fernsehen Nachrichten anschauen, treten oft erstaunliche Fehler und Verwechslungen in ihrer Erinnerung auf. Derartige Fehlerinnerungen beruhen auf vereinfachenden Denkstrukturen und könnten schon mit einfachen Mitteln verhindert werden. Das schreiben amerikanische Wissenschaftler in der Fachzeitschrift „Broadcasting and Electronic Media“.
Ein farbiger Polizist verhaftet eine weiße Frau. Wenn Menschen diese Nachricht im Fernsehen verfolgen und ihren Inhalt später nacherzählen, spielt ihnen ihre Erinnerung dabei oft einen Streich: Plötzlich war der farbige Mann der Täter, die weiße Frau das Opfer. Der Grund dafür ist das Denken der Menschen in Stereotypen ? beispielsweise, dass farbige Menschen grundsätzlich die Bösen sind. Das wiesen Tom Grimes von der Miller-Schule für Journalismus und Massenkommunikation in Kansas und seine Kollegen in ihrer Studie nach. Das Einblenden eines Bildes der weißen Frau als Täter könnte jedoch solche Fehlerinnerungen verringern.
Entscheidend sei es, die Menschen zu veranlassen, über das Gesehene und Gehörte nachzudenken, meint Grimes. So konnte das Erinnerungsvermögen der Probanden erheblich verbessert werden, wenn während der Nachrichten dauerhaft ein Foto des tatsächlichen Täters eingeblendet wurde. Wichtig seien diese Ergebnisse im Hinblick darauf, dass Minderheiten nicht automatisch zu Übeltätern abgestempelt werden
ddp/bdw ? Stefanie Offermann