Town und seine Kollegen hoffen, dieses Problem künftig umgehen zu können. Bei ihren Versuchen stellten sie fest, dass Fresszellen aus dem Immunsystem, sogenannte Makrophagen, diese Blut-Hirn-Schranke überwinden können. Dazu hatten sie bei Mäusen die Produktion eines Signalmoleküls durch genetische Modifikationen blockiert. Dieses Molekül, ein sogenannter transformierender Wachstumsfaktor, unterdrückt im Gehirn von Alzheimer-Patienten die Immunreaktion des Körpers.
Die Fresszellen wurden von der verstärkten Immunreaktion regelrecht ins Gehirn gelockt, stellten die Forscher fest. Ursprünglich rechneten sie damit, dass die einwandernden Makrophagen die für Alzheimer typischen Entzündungsymptome im Gehirn noch verschlimmern würden. Stattdessen attackierten die Fresszellen die sogenannten amyloiden Plaques ? Proteinablagerungen im Gehirn von Alzheimerkranken. Die Makrophagen vernichteten bis zu 90 Prozent dieser Plaques. Die Wissenschaftler hoffen nun, Medikamente entwickeln zu können, die die Blut-Hirn-Schranke nicht passieren müssen, sondern die das körpereigene Immunsystem zur Bekämpfung der Plaques aktivieren.