Bei den mißbrauchten Kindern hatten sich der Blutfluß sowie einige Funktionen in diesem Teil des Kleinhirns verändert. Im Vermis cerebelli ist das Gehirn für derartige Veränderungen besonders empfindlich, da dieser Teil sich langsam entwickelt und außerdem leicht durch Stresshormone angreifbar ist. „Dieser Teil des Gehirnes ist in die Koordination emotionalen Verhaltens involviert, wird aber durch Alkohol, Kokain und andere Drogen stark beeinflusst. Wahrscheinlich wird hier Dopamin, ein Neurotransmitter für Suchtverhalten, reguliert“, so Anderson.
Die Ergebnisse einer zweiten in der Fachzeitschrift Drug and Alcohol Dependence veröffentlichten Studie gehen in dieselbe Richtung: Wissenschaftler von der Universität Buffalo in New York fanden heraus, dass so genannte posttraumatische Belastungsstörungen (PTSD), die etwa nach physischer Gewalt oder sexuellen Angriffen auftreten können, das Verlangen nach Drogen bei Abhängigen verstärken kann.