Ein steigender Blutzuckerspiegel im Alter kann offenbar das Gedächtnis beeinträchtigen. Ein deutsch-amerikanisches Forscherteam empfiehlt daher eine gesunde Ernährung und viel Bewegung zur Vorbeugung der alterstypischen „reduzieren Glucose-Toleranz“, die den Blutzuckerspiegel in die Höhe treibt. Über ihre Untersuchungen berichten die Wissenschaftler im Magazin „Proceedings of the National Acadamy of Sciences“ (Ausgabe vom 3. Februar, Nr. 6073).
Der Psychologe Oliver Wolf von der Universität Düsseldorf und seine Kollegen aus New York spritzen Probanden Glucose und beobachteten anschließend, wie schnell der Körper den Zucker aus der Blutbahn aufnahm. Kommt der Körper nur langsam damit voran, ist das ein Zeichen „reduzierter Glucose-Toleranz“.
Bei einem anschließenden Gedächtnistest fanden die Forscher, dass Probanden mit ungünstigen Toleranzwerten sich nur schwer etwas Neues einprägen konnten. Möglicherweise kann das Gehirn der Betroffenen den dringend benötigten Zucker nicht richtig verarbeiten und bewältigt daher auch Gedächtnisaufgaben nur mäßig, vermuten Wolf und seine Kollegen.
Außerdem fanden die Forscher, dass eine Gehirnregion bei den von einer reduzierten Glucose-Toleranz betroffenen Probanden deutlich kleiner war: die so genannte Seepferdchen-Formation. Dieses unterhalb des Schläfenlappens gelegene Areal gilt als Eingangstor für neue Erinnerungen ins Gedächtnis.
ddp/bdw – Andreas Wawrzinek