Ein Leben ohne Brille: Moderne Laserbehandlungen an der Hornhaut eröffnet vielen Kurzsichtigen diese verlockende Aussicht. Auch wenn das Risiko dieses Eingriffs in den letzten Jahren erheblich gesunken ist, warnen nun amerikanische Augenärzte. Jedes zehnte Auge müsse laut einer Veröffentlichung in der Fachzeitschrift Ophthalmology (Vol. 110, S. 748)einer zweiten Laser-Operation unterzogen werden. Da meist nur ein Auge betroffen sei, beträfe dies ungefähr jeden fünften Patienten.
Besonders bei älteren Patienten über 40 und Korrekturen von sehr starker Fehlsichtigkeit und Astigmatismus sei ein höherer Bedarf eines zweiten Korrektureingriffs festzustellen, berichten die Forscher von der
New Jersey Medical School. „Doch eine erneute Operation ist nicht notwendigerweise schlecht“, beruhigt Peter Hersh potenzielle
LASIK- Patienten. Vielmehr sei die Zunahme dieser Korrekturen auf die höhere Genauigkeit bei der Kontrolle nach dem Ersteingriff zurückzuführen, so der Wissenschaftler.
Bei der Behandlung von Sehfehlern mit dem LASIK-Verfahren werden meistens dünnste Schichten von der Hornhaut vor der Augenlinse exakt abgetragen. Durch das veränderte Brechungsverhalten werden die Lichtstrahlen wieder auf die Netzhaut fokussiert und auf eine Brille kann verzichtet werden. Insgesamt untersuchte Hersh 1306 Patienten mit Kurz- und Weitsichtigkeit, sowie Astigmatismus. Unter den über 40-Jährigen mussten sich bis zu 14 Prozent einer zweiten Laser-Operation unterziehen. Bei der Altergruppe der 18 bis 40-Jährigen fällt der Anteil auf fünf bis neun Prozent. „Patienten sollten genau über ihr persönliches Risiko für eine zweite Behandlung aufgeklärt werden“, sagt Hersh, da Alter und die Dioptriezahl eine große Rolle dabei spiele.
Jan Oliver Löfken