Eine Befruchtung im Reagenzglas birgt möglicherweise mehr Risiken für das Kind als bisher gedacht: „Retortenbabys“ entwickeln sechsmal häufiger das so genannte Beckwith-Wiedemann-Syndrom (BWS), melden amerikanische Mediziner. Experten hatten immer wieder betont, das Risiko von Entwicklungsstörungen sei bei der so genannten In-Vitro-Fertilisation nicht höher als bei der natürlichen Befruchtung.
Die Wissenschaftler hatten die Daten von mehreren hundert BWS-Patienten ausgewertet und waren dabei auf das offenbar höhere Risiko der im Reagenzglas befruchteten Kinder gestoßen. Der Zusammenhang sei deutlich, erläutern die Forscher in einer Presseerklärung des Johns-Hopkins-Krankenhauses in Baltimore. Dennoch müssten weitere Studien die Zahlen statistisch untermauern.
Beim BWS-Syndrom kommt es unter anderem zu übermäßigem Wachstum einzelner Organe oder Körperteile. Die Folge sind Missbildungen oder Fehlbildungen in den inneren Organen. Mit einer Verbreitung von eins zu 15.000 ist die Entwicklungsstörung sehr selten.
ddp/bdw – Ulrich Dewald
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