Stadtkinder bekommen leichter Neurodermitis als Landkinder. Das hat eine Studie mit 3.700 Jungen und Mädchen ergeben, die Ursula Krämer vom Medizinischen Institut für Umwelthygiene (Düsseldorf) am Donnerstag auf dem 10. Kongress der Europäischen Akademie für Dermatologie in München vorgestellt hat. Grund sei vermutlich die höhere Schadstoffbelastung in Ballungsgebieten.
Besonders anfällig für die juckende Hautkrankheit seien Mädchen, die in der Nähe stark befahrener Straßen wohnten, sagte Krämer. Neurodermitis sei generell bei Mädchen häufiger als bei Jungen. In der Langzeituntersuchung von 1991 bis 2001 litten elf Prozent der Mädchen und acht Prozent der Jungen an der Hautkrankheit. Bei den nicht-deutschen Kindern waren es nur fünf Prozent. Die Ursachen für diese Unterschiede seien unbekannt, sagte Krämer.
Neue Behandlungsmöglichkeiten bietet laut Prof. Dietrich Abeck von der Technischen Universität München der in einem Pilz enthaltene Wirkstoff Tacrolimus. Anders als bisher gebräuchliche Präparate verdünnten Salben mit diesem Wirkstoff nicht die Haut. In den USA und Japan ist das Mittel gegen Neurodermitis bereits zugelassen, sagte Abeck. In Europa sei die Zulassung beantragt.
In der bayerischen Landeshauptstadt tagen sich bis zum Sonntag rund 6.000 Experten für Hautkrankheiten.
dpa