Eine neu entdeckte Bienenart im Amazonasgebiet beherbergt in ihrem Bau Läuse, um von ihnen Nahrung und Baumaterial zu gewinnen. In ihrem Nest gewähren die gerade fünf Millimeter kleinen Insekten etwa 200 Gästen Unterschlupf, haben brasilianische Biologen beobachtet. Das berichtet die Fachzeitschrift „Nature“ in ihrer Online-Ausgabe.
Die Läuse, die sich von Pflanzensaft ernähren, geben den darin enthaltenen Zucker wieder ab. Diesen so genannten Honigtau lecken die Bienen von ihnen ab. Damit bewahren sie die Läuse davor, im eigenen Müll zu ersticken. Was sie nicht sofort brauchen, wandeln die Bienen in Honig um. Die Untermieter produzieren zudem Wachs, das sie an einer Drüse an ihrem Rücken ausscheiden, haben Joao Camargo von der Universität Sao Paulo und seine Kollegen entdeckt. So können die Bienen das wertvolle Baumaterial einfach von ihren Gästen einsammeln und müssen es nicht selbst machen, um ihr Nest zu bauen.
Es ist das erste Mal, dass ein solches Verhalten bei Bienen beobachtet wurde. Manche Ameisen züchten sich Läuse, um von ihnen den Honigtau zu bekommen. Doch diese leben nicht direkt mit ihnen zusammen im Nest. Auch sind Bienen bekannt, die Honigtau von freilebenden Läusen sammeln.
Cornelia Pfaff
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