Amerikanische Wissenschaftler haben einen winzig kleinen Glukosesensor entwickelt, der wie ein feiner Splitter in der Haut sitzt und über Farbveränderungen den Glukosegehalt der Körperflüssigkeit anzeigt. Der Sensor verletzt die Haut nur minimal, sie blutet und entzündet sich nicht und verheilt schnell. Das meldet die Case Western Reserve University in Cleveland.
Der von Miklos Gratzl und Koji Tohda entwickelte Glukosesensor ist mit einer Länge von ein bis zwei Millimetern nicht größer als eine Bleistiftspitze. In die Haut gesetzt, ist er gerade mit dem bloßen Auge zu erkennen. Bei niedrigem Glukoselevel färbt sich der Sensor orange; steigen die Werte an, färbt er sich von Grün bis hin zu einem tiefen Dunkelblau beim höchsten Glukosegehalt. Nach erfolgreichen Labortests könnte der Sensor in sechs Monaten an Menschen getestet werden, erklärt Gratzl.
Diabetiker, die mehrmals am Tag ihren Blutzuckergehalt messen müssen, würde durch den neuen Sensor der Stich in den Finger erspart. Sie können den Glukosesensor leicht selbst in der Haut platzieren und später wieder entfernen. Der Sensor kann einige Tage in der Haut verbleiben, bevor er ersetzt werden muss. Ist die Messung der Farbveränderung nicht mit dem bloßen Auge möglich, steht auch ein Ablesegerät von der Größe einer Armbanduhr zur Verfügung.
Der kleine Sensor kann auch für die Messung anderer Substanzen in der Körperflüssigkeit, wie Elektrolyte, Stoffwechselprodukte oder andere lebenswichtige Stoffe, verwendet werden. Für Ärzte wäre das eine einfache Art, den Stoffwechsel schwer kranker Patienten ohne große Apparaturen und Eingriffe zu kontrollieren.
ddp/bdw ? Anke Biester