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Teetrinken gegen das Vergessen

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Teetrinken gegen das Vergessen
Ein Wirkstoff aus grünem Tee kann Alzheimer vorbeugen. Das haben Wissenschaftler in einer Studie an Mäusen gezeigt, denen sie einen konzentrierten Inhaltsstoff des grünen Tees injizierten. Die Mäuse waren genetisch darauf programmiert, Alzheimer zu entwickeln, doch die Behandlung verminderte die Produktion und Ablagerung des Eiweißes, das in der Alzheimer-Demenz eine entscheidende Rolle spielt. Dieses so genannte Beta-Amyloid-Protein lagert sich bei Alzheimer-Patienten im Gehirn an, wo es zu Gedächtnisverlust und Nervenschädigungen führt.

Die Forscher injizierten Mäusen mehrere Monate lang täglich einen Inhaltsstoff aus grünem Tee, das so genannte Epigallocatechin-Gallat (EGCG). Bei den so behandelten Mäusen beobachteten die Forscher rund 50 Prozent weniger Eiweiß-Ablagerungen im Gehirn.

Die tägliche Tasse grünen Tees verspricht jedoch keine vorbeugende Wirkung gegen Alzheimer, obwohl das Getränk hohe Konzentrationen von EGCG aufweist. Ein Gemisch von weiteren, ebenfalls im grünen Tee enthaltenen Substanzen wirkt dem positiven Effekt von EGCG in Bezug auf Alzheimer entgegen. Die Wissenschaftler schlagen deshalb vor, den Stoff EGCG zu konzentrieren und dann als Nahrungsergänzungsmittel zu verabreichen, um die vorbeugende Wirkung gegen Alzheimer zu nutzen. Sie weisen jedoch darauf hin, dass dieser positive Effekt von EGCG gegen Alzheimer bisher nur an Mäusen und Zellkulturen gezeigt wurde. Nur wenn die Mechanismen der Alzheimer-Erkrankung beim Menschen genauso funktionieren wie bei der Maus, könnten die viel versprechenden Ergebnisse dieser Studie auf den Menschen übertragen werden.

Grünem Tee werden viele positive Eigenschaften zugeschrieben, was er vor allem seinem hohen Anteil an Antioxidantien
zu verdanken hat. Diese Stoffe sind in der Lage, Radikale einzufangen, die andernfalls im Körper großen Schaden anrichten können. Die Antioxidantien des grünen Tees haben besonders in der Krebsforschung Beachtung gefunden, weil sie eine vorbeugende Wirkung zeigen und in manchen Fällen das Tumorwachstum hemmen können. Nun haben Wissenschaftler erstmals einen solchen Radikalfänger, das EGCG, mit der Prävention von Alzheimer in Verbindung gebracht.

Jun Tan et al. ( Universität von Südflorida, Tampa): Journal of Neuroscience, Bd. 25, Nr. 38 ddp/wissenschaft.de ? Christina Schallenberg
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Kreuz|bein  〈n. 11; Anat.〉 beim Menschen aus fünf Wirbelkörpern verschmolzener Teil der Wirbelsäule, der als einheitlicher Knochen mit den beiden Darmbeinen den Beckengürtel bildet: Os sacrum

♦ Hy|dro|xid|ion  〈n. 27; Chem.〉 das einfach negativ geladene OH–Ion

♦ Die Buchstabenfolge hy|dr… kann in Fremdwörtern auch hyd|r… getrennt werden.

Bo|xer|krank|heit  〈f. 20; unz.; Med.〉 verschiedene Krankheitserscheinungen als Folge einer chron. Gehirnentzündung durch wiederholte kleine Blutungen ins Hirngewebe

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