Durch den Verzehr von Masttieren gelangen möglicherweise Gene in den menschlichen Darm, die Bakterien in großem Umfang gegen Antibiotika resistent machen. Das legt eine Untersuchung nahe, über die Abigail Saylers von der Universität Illinois zusammen mit Kollegen im Magazin “Applied and Environmental Microbiology” berichtet.
Die Forscher verglichen Proben von menschlichen Darmbakterien aus den 70-er und 90-er Jahren. In den Proben aus den 70-er Jahren waren etwa 25 Prozent der Bakterien gegen das Antibiotikum Tetracyclin resistent. In den 90-er Jahren waren es bereits 80 Prozent. Tetracyclin ist ein Medikament, das häufig gemästeten Tieren verabreicht wird.
Bakterien können eine Resistenz gegen ein Medikament untereinander weitergeben, indem sie die dafür verantwortlichen Gene austauschen. Salyers: “Füttert man zum Beispiel Schweine mit Antibiotika, werden die Bakterien im Tierdarm resistent. Diese Keime haften auch am Fleisch und gelangen in den Darm des Konsumenten. Dort geben sie die Resistenzgene weiter an die menschlichen Darmbakterien.”
Marcel Falk
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