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Todkranke haben Angst vor Schmerzmitteln

Erde|Umwelt Gesundheit|Medizin

Todkranke haben Angst vor Schmerzmitteln
Die Hälfte aller sterbenskranken Menschen in den USA leidet an Schmerzen. Während sich ein Drittel der behandelten Patienten eine bessere Schmerztherapie wünscht, würden zehn Prozent der Patienten lieber auf die Schmerzmittel verzichten. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie von Bioethik-Medizinern der National Institutes of Health in Bethesda. Obwohl die Lage nicht so dramatisch sei, wie häufig angenommen, leiden viele Patienten unter vermeidbaren Schmerzen, schreiben die Wissenschaftler im Fachmagazin The Lancet.

Von den knapp 1.000 befragten todkranken Patienten gab etwa die Hälfte an, unter mittleren bis sehr starken Schmerzen zu leiden. 52 Prozent hatten wegen ihrer Schmerzen in den vorangehenden vier Wochen einen Hausarzt, weitere 20 Prozent einen Schmerzspezialisten aufgesucht. Von den Patienten, die von ihrem Hausarzt behandelt wurden, wünschten sich etwa 30 Prozent eine bessere Schmerztherapie, 60 Prozent waren mit ihrer Therapie zufrieden.

Die verbleibenden 10 Prozent wollten die Behandlung ihrer Schmerzsymptome hingegen einschränken oder einstellen. Als Begründung gaben die Patienten unterschiedliche Motive an. Die einen hatten Angst, von den Medikamenten abhängig zu werden. Andere fürchteten die Nebenwirkungen oder wollten ihren Medikamentenkonsum grundsätzlich reduzieren.

Die Ethiker weisen darauf hin, das die Schmerzproblematik bei der Behandlung von Sterbenden nicht so groß ist, wie von Kritikern des Gesundheitssystems häufig angemahnt wird. Die meisten Menschen seien am Ende ihres Lebens offenbar bereit, Schmerzen zu ertragen. Dennoch könne beispielsweise eine bessere Aufklärung der Patienten über das tatsächliche Suchtrisiko von Schmerzmitteln einen Beitrag zur Verbesserung der Situation leisten. Außerdem sollte vermehrt an nebenwirkungsfreien Mitteln geforscht werden, meinen die Mediziner.

Irina Lorenz-Meyer
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