Die Hauptschwierigkeit bei der Zucht ist, dass Männchen und Weibchen in freier Wildbahn getrennt leben und sich nur zur Paarung zusammentun. So bringt man sie auch in Zoos getrennt unter und führt sie nur zur Paarung ins gleiche Gehege. Äußerlich ist die Paarungsbereitschaft allerdings nicht zu erkennen. Volodina und ihre Kollegen Igor Jegorow und Bella Nowikowa erkannten, dass männliche Geparden auf den Geruch empfängnisbereiter Weibchen mit einem speziellen Laut reagieren. Allerdings sind viele andere Laute dem so genannten “Knacken” sehr ähnlich, für das menschliche Ohr sind sie nicht unterscheidbar.
Das Team brachte Akustik und Mathematik zum Einsatz: Mit Hilfe eines Sonographen, Spektrographen und einer speziellen Software gelang es ihnen, acht in Klang und Bedeutung unterschiedliche Lauttypen zu beschreiben. Das “Knacken” unterscheidet sich dabei durch die Schwingungsperiode und lässt sich per Computeranalyse leicht erkennen. Drei Monate vor Sommerbeginn, der günstigsten Zeit für Nachwuchs in kalten Breitengraden, treten die Zoologen nun in Aktion. Sie präsentieren den männlichen Geparden tägliche Urinproben der Weibchen und horchen auf die erhofften Brunstlaute, um das künftige Elternpaar im perfekten Timing zusammenzuführen.