Um das zu testen, ließen die Forscher die Testteilnehmer, von denen die Hälfte unter leichten Schlafstörungen litt, zwei aufeinanderfolgende Nächte im Labor verbringen. Abends bekamen die Probanden entweder ein Getränk, das mit dem Protein alpha-Lact albumin angereichert war, oder ein ähnliches Getränk ohne den Zusatz. alpha-Lactalbumin ist ein Eiweiß, das im Molkeanteil von Milch vorkommt und einen hohen Anteil an Tryptophanbausteinen enthält.
Der angereicherte Shake erhöhte bereits kurz nach dem Genuss den Tryptophanspiegel im Blut der Patienten auf mehr als das doppelte, zeigte die Auswertung. Außerdem beeinflusste das Getränk die Leistungsfähigkeit der Probanden bei Reaktionstests am nächsten Morgen: Die Teilnehmer, die normalerweise unter Schlafstörungen und morgendlicher Benommenheit litten, fühlten sich nach dem Genuss des angereicherten Getränks deutlich wacher und schnitten auch bei den Tests besser ab. Auf die Probanden ohne Schlafstörungen hatte die Nahrungsergänzung dagegen keinen Effekt.
Die genaue Ursache für diese Verbesserung kennen die Forscher noch nicht. Sie vermuten jedoch, dass die Aminosäure für einen besseren Schlaf sorgt. Bevor Tryptophan jedoch grundsätzlich zur morgendlichen Leistungssteigerung empfohlen werden könne, müsse der Effekt noch weiteren Studien bestätigt werden.
Rob Markus ( Universität Maastricht ) et al.: American Journal of Clinical Nutrition, Bd. 81, S. 1026