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Turbulenzen im Nasenflügel

Erde|Umwelt Gesundheit|Medizin

Turbulenzen im Nasenflügel
Turbulente Luftwirbel in der Nase sorgen dafür, dass Gerüche optimal an die Riechzellen gelangen. Das haben britische Forscher bei Experimenten mit einem Nasenmodell aus Kunststoff herausgefunden. Schwellen die Nasenschleimhäute bei einer Erkältung an, so reißen die Strömungen ab und der Geruchssinn ist gestört. Bob Schroter und seine Kollegen vom Imperial College in London veröffentlichen ihre Ergebnisse im Fachmagazin Business des britischen Forschungsverbunds für Biotechnologie und Biowissenschaften (Januar-Ausgabe).

Die Strömungen in der Nase sind deutlich komplizierter als in allen anderen Körperteilen, stellten die Forscher in ihren Untersuchungen fest. Selbst die Blutströmung im Herzen ist einfacher zu modellieren als die Luft im Nasenflügel. Der filigrane anatomische Aufbau der Nase erzeugt offenbar genau jene Turbulenzen und Wirbel, die Gerüche an die mit Riechzellen versehenen Stellen der Nase bringen.

Die Forscher bauten aus durchsichtigem Kunststoff eine Nase in doppelter Größe nach. Anatomische Details hatten sie zuvor aus Messungen mit Computertomographen an Versuchspersonen gewonnen. Mit einem Trick verfolgten sie die Turbulenzen im Nasenflügel: Statt Luft spülten sie Wasser durch das Modell. Das liefert die gleichen physikalischen Resultate und hat dazu den Vorteil, dass das Wasser nur mit Bruchteilen der Luftgeschwindigkeit fließen braucht. Dadurch konnte eine Digitalkamera kleine Markierkügelchen in der Strömung verfolgen. Die Bahnen der Kügelchen zeigen den Strömungsverlauf durch die Nase.

„Wir können so alle Vorgänge genau studieren: vom ruhigen Atmen bis zum Schnäuzen“, sagt Bob Schroter. Auch mit Computersimulationen wollen die Forscher die Luftströmung in der Nase verfolgen. Auf die Erkenntnisse könnten Mediziner bei Operationen im Nasenraum zurückgreifen. Auch die Wirksamkeit von Medikamenten, die über die Nasenschleimhaut aufgenommen werden, hängt davon ab, wie sich das Luft-Tröpfchen-Gemisch im Nasenraum verteilt.

ddp/bdw ? Martin Schäfer
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