Patienten auf Intensivstationen stecken sich sehr häufig mit Staphylococcus-Bakterien an. Es gebe einen unerwartet häufigen Austausch von Bakterien zwischen den Patienten, warnen schwedische Mediziner in der Fachzeitschrift Critical Care (Nr. 8, R42).
Die Mediziner um Charlotta Edlund vom
Karolinska-Institut in Stockholm hatten Patienten einer Intensivstation auf bestimmte Stämme des
Staphylococcus-Bakteriums untersucht. Dabei entnahmen sie zwanzig Patienten, die künstlich beatmet worden waren, Proben aus den Atemwegen und verglichen die genetischen Profile der Erreger miteinander. 17 der Patienten trugen die Bakterien in sich, stellten die Mediziner fest. Bei 14 von ihnen stammten diese entweder von einem Mitpatienten, oder sie hatten einen anderen Patienten damit angesteckt. Sechs der Patienten hatten sich wahrscheinlich bei der künstlichen Beamtung infiziert. In einem Fall konnten die Forscher sogar nachweisen, dass sich ein Patient mit einem Bakterium angesteckt hatte, dessen Überträger bereits einen Monat zuvor aus der Klinik entlassen worden war.
Die Untersuchung zeige, wie wichtig sorgfältige Hygiene und der gezielte Gebrauch von Antibiotika auf Intensivstationen sei, schreiben die Forscher. Staphylococcen verursachen die gefährlichsten Infektionen in Krankenhäusern und können Tage oder Wochen auf medizinischen Geräten überleben. Zahlreiche Stämme dieser Bakterien sind bereits resistent gegen viele Antibiotika.
ddp/bdw – Sandra Saladin