Die Wissenschaftler um Spencer Johnston studierten die Larve des zu den Fächerflüglern gehörenden Endoparasiten Stichotrema dallatorreanum, der im Inneren eines Wirtes überlebt. Sie beobachteten, dass die Larve mit ihren Kopf immer wieder an das Außenskelett des Wirtes stößt, bis sie durch ein Loch in die darunter liegende Epidermis gelangt. Natürliche Heilung verschließt das Loch, wobei die Epidermis so um die Larve herum wächst, dass diese von ihr wie von einer Tasche eingeschlossen wird. Während seiner Entwicklung, ernährt sich der Parasit von den Körperflüssigkeiten des Wirtes.
Insgesamt gibt es 596 verschiedene Arten von Strepsiptera, die 34 verschiedene Insektenfamilien parasitieren. Normalerweise sind Endoparasiten auf einige wenige oder nur eine einzige Wirtsart spezialisiert. Eine solche Vielfalt an Wirtsarten sei wohl einzigartig für parasitische Insekten vergleichbarer Größe, schreiben die Forscher in ihrer Studie. Der Mechanismus ist von keiner anderen parasitisch lebenden Insektenart bekannt. Weitere Studien zur Entwicklung dieser erfolgreichen Taktik sollen nun folgen.