Anzeige
1 Monat GRATIS testen, danach für nur 9,90€/Monat!
Startseite »

Vaterschaft erhöht nicht das Risiko für Depressionen

Erde|Umwelt Gesundheit|Medizin

Vaterschaft erhöht nicht das Risiko für Depressionen
In den drei Monaten nach der ersten Geburt sind Mütter besonders gefährdet für schwere psychische Erkrankungen, während sich frischgebackene Väter nicht überdurchschnittlich oft wegen schweren Depressionen, schizophrenen Störungen oder manisch-depressiven Erkrankungen behandeln lassen müssen. Das haben dänische Wissenschaftler herausgefunden. Ursache für die nach einer Geburt häufigen psychischen Störungen seien daher weniger die sozialen Veränderungen, schließen die Wissenschaftler um Trine Munk-Osen von der Universität in Aarhus aus den Ergebnissen. Vielmehr seien eher die extremen physiologischen und hormonellen Veränderungen entscheidend, denen die Mütter während und nach der Schwangerschaft ausgesetzt sind.

Die Wissenschaftler werteten für ihre Arbeit die Daten rund 630.000 dänischen Frauen und 550.000 Männern aus, die zwischen 1973 und 2005 zum ersten Mal Eltern geworden waren. Bei den Frauen zeigte sich in den ersten drei Monaten nach der Geburt ein deutlich erhöhtes Risiko für psychische Erkrankungen. Der kritischste Zeitraum lag dabei zwischen dem 10. und dem 19. Tag nach der Geburt: Das Risiko für eine schwere psychische Störung, die eine stationäre Behandlung in einer psychiatrischen Abteilung erforderlich machte, war hier 7,3mal höher als bei Frauen, deren erste Geburt schon viele Monate zurücklag. Bei den Männern ergab sich hingegen kein erhöhtes Risiko für eine schwere psychische Erkrankung.

Das Phänomen der so genannten Wochenbett-Depression ist schon lange bekannt: Rund 10 bis 15 Prozent aller Mütter leiden kurz nach einer Geburt an solchen Symptomen. Nur bei einem sehr geringen Prozentsatz entwickeln sich jedoch schwere psychische Störungen. Wissenschaftler hatten bisher immer wieder die Vermutung geäußert, dass auch Männer nach der Geburt eines Kindes überdurchschnittlich häufig an Depressionen leiden, da auch deren Leben sich durch das Ereignis drastisch ändert.

Trine Munk-Osen (Universität in Aarhus) et al.: JAMA, Bd. 296, S. 2582 ddp/wissenschaft.de ? Ulrich Dewald
Anzeige

Wissenschaftsjournalist Tim Schröder im Gespräch mit Forscherinnen und Forschern zu Fragen, die uns bewegen:

  • Wie kann die Wissenschaft helfen, die Herausforderungen unserer Zeit zu meistern?
  • Was werden die nächsten großen Innovationen?
  • Was gibt es auf der Erde und im Universum noch zu entdecken?

Hören Sie hier die aktuelle Episode:

Dossiers
Aktueller Buchtipp

Sonderpublikation in Zusammenarbeit  mit der Baden-Württemberg Stiftung
Jetzt ist morgen
Wie Forscher aus dem Südwesten die digitale Zukunft gestalten

Wissenschaftslexikon

Her|nie  〈[–nj] f. 19〉 1 〈Med.〉 = Eingeweidebruch 2 〈Bot.〉 durch den Pilz Plasmodiophora brassicae hervorgerufene Pflanzenkrankheit, bes. am Kohl, die an Wurzel od. Wurzelhals bruchähnliche Verdickungen hervorruft … mehr

Wech|sel|fie|ber  〈[–ks–] n. 13; unz.; Med.〉 1 Erkrankung mit abwechselnd fieberhaften u. fieberfreien Zuständen 2 〈i. e. S.〉 = Malaria … mehr

War|ze  〈f. 19〉 hornige Wucherung der Haut, besonders an Gesicht u. Händen; Sy Verruca … mehr

» im Lexikon stöbern
Anzeige
Anzeige
Anzeige