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Vegetarier fürs Klima

Durch bewusste Ernährung lässt sich das Klima schützen.

Vegetarier fürs Klima
Den Verzehr von Fleisch- und Milchprodukten einzuschränken und landwirtschaftliche Produktionsmethoden anzupassen, würde die globalen Emissionen von Treibhausgasen deutlich vermindern. Bis zum Jahr 2055 könnte der landwirtschaftlich bedingte Ausstoß von Methan und Lachgas um mehr als 80 Prozent reduziert werden, berichten Forscher vom Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung (PIK). Die Ergebnisse ihrer Modellierungsstudie wurden kürzlich im Fachmagazin „Global Environmental Change“ veröffentlicht. „Milch und Fleisch machen wirklich einen Unterschied“, sagt Alexander Popp vom PIK. „Vermindern wir den Konsum dieser

Den Einfluss des Nahrungsmittelkonsums und der landwirtschaftlichen Produktionstechnik auf das Klima haben die Forscher mit einem Computermodell der globalen Landnutzung untersucht. Die Simulationen beruhen auf Informationen über die Bevölkerungsentwicklung, das Einkommen, Nahrungsmittelbedarf und Produktionskosten sowie auf räumlich aufgelösten Daten zu möglichen landwirtschaftlichen Erträgen.

Wie die Berechnungen zeigen, würden die Lachgas- und Methanemissionen bis zum Jahr 2055 deutlich zunehmen, wenn der Pro-Kopf-Verbrauch von Lebensmitteln qualitativ und quantitativ so bleibt wie im Jahr 1995. Berücksichtigt man einen mit steigendem Einkommen zunehmenden Verzehr von Fleisch- und Milchprodukten, nehmen die Emissionen noch stärker zu. Würde der Bedarf an Fleisch- und Milchprodukten alle zehn Jahre zwischen 2015 und 2055 um jeweils ein Viertel vermindert, sänken die Emissionen dagegen auf ein Niveau unter dem von 1995.

Zudem bestehen technische Möglichkeiten, die Emissionen weiter zu senken. Die Reduktionen sind jedoch geringer als bei der Ernährungsumstellung. Das größte Einsparpotenzial könnte mit einer Kombination beider Ansätze ausgeschöpft werden, berichten die Forscher. Im Vergleich zu dem Szenario, das das erwartete Bevölkerungswachstum und die Bedarfszunahme für Fleisch- und Milchprodukte berücksichtigt, könnten die Emissionen von Lachgas und Methan bis zum Jahr 2055 um 84 Prozent vermindert werden.

Fleisch- und Milchprodukte leisten mit durchschnittlich rund einem Drittel der Proteinversorgung jedoch einen wichtigen Beitrag zur Welternährung. Viele arme und unterernährte Menschen in Entwicklungsländern, die häufig an Proteinunterversorgung leiden, können ihren Konsum nicht weiter einschränken. Im Gegensatz dazu hätte eine weniger fleischhaltige Ernährung in Industrienationen positive Gesundheitseffekte, merken die Autoren an.

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Landwirtschaftliche Emissionen von anderen Treibhausgasen als Kohlendioxid bestehen vor allem aus Methan und Lachgas. Lachgas ist ein etwa 300mal, Methan ein etwa 20mal wirksameres Treibhausgas als Kohlendioxid. Die Emissionen entstehen beim Ausbringen synthetischer Düngemittel auf Ackerland und in überfluteten Reisfeldern. Weil für die Produktion von Fleisch und Milch viel Futtermittel eingesetzt wird, führt die Herstellung auch zu einer Zunahme des Düngemitteleinsatzes. Zusätzliche Emissionen entstehen durch die Ausscheidung, die Behandlung und das Ausbringen von Dung sowie durch die mikrobielle Zersetzung von Pflanzen im Verdauungstrakt von Wiederkäuern.

Bild: Fotolia
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