Insgesamt 155 Selbstmörder und 135 Personen, die auf andere Weise gestorben waren, untersuchten die Forscher vom Institut für Rechtsmedizin. Dabei fiel ihnen ein Gen auf, das im Gehirn die Funktion des Botenstoffes Serotonin stört: Unter den Selbstmördern waren dreimal so viele Menschen, die zwei Kopien dieses Gens in sich tragen. Eine einfache Kopie verdoppelt das Risiko, Selbstmord zu begehen. Am wenigsten gefährdet scheinen Menschen, die das Gen überhaupt nicht besitzen.
Wie das Gen die Neigung zum Selbstmord verstärkt, wissen die Forscher nicht. Sie vermuten, dass es die beruhigende Wirkung von Serotonin schwächt und zu Impulsivität und „Aggression gegen sich selbst“ führt.
Es gebe aber sicher nicht das „Suizidgen“, betont Kuznik. Der Genabschnitt sei nur einer von vielen Risikofaktoren.
Marcel Falk