Video: Paarungsverhalten Laubenvögeln der Art Ptilonorhynchus nuchalis. Credit: L.A. Kelley
Frühere Studien hatten bereits vermuten lassen, dass die Laubenvogel-Männchen ihre Schmuckgegenstände gezielt der Größe nach ordnen, um optische Effekte zu erzeugen. Dadurch entsteht die sogenannte ?Erzwungene Perspektive?, erklären Kelley und Endler. Diesen Trick setzt auch der Mensch ein, um etwa in Filmen oder der Architektur Teile einer Szene größer oder kleiner erscheinen zu lassen. Die Männchen der Laubenvögel erzeugen diesen Effekt, indem sie kleinere Objekte vorne und größere hinten platzieren. Dadurch wirken Laube und Hof aus dem Blickwinkel des Weibchens kleiner und die Schmuckobjekte dafür größer und gleichmäßiger, erklären die Biologen.
Geschickte Architekten gewinnen die Herzen der Vogeldamen
Kelley und Endler konnten nun belegen, dass dieses Dekorationskonzept den Vogelmännern tatsächlich einen Vorteil beim Paarungserfolg verschafft. Sie führten dazu Vermessungen verschiedener Lauben und ihrer Dekorationsanordnung durch und errechneten daraus, wie stark der optische Effekt bei den unterschiedlichen Konstruktionen ist. Diese Ergebnisse verglichen sie dann mit Aufzeichnungen über den Paarungserfolg des jeweiligen Laubenbauers.
Je mehr die Anordnungen der Gegenstände die optischen Effekte hervorriefen, desto eher waren die Weibchen bereit, sich von dem Architekten beglücken zu lassen, ergaben die Auswertungen der Forscher. Wahrscheinlich lässt das optimale optische System die gesamte Konstruktion gleichmäßiger erscheinen, vermuten die Forscher. Diese Eigenschaft erhöht offenbar die Verzückung der Vogeldamen, und so bleiben sie in der Laube, bis die Paarung vollzogen ist.