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Verliebt, zufrieden und gesund

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Verliebt, zufrieden und gesund
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Starke Schulter: Intakte Beziehungen sind eine gute Vorraussetzung für die Gesundheit.
Je unsicherer sich Menschen in einer Beziehung fühlen, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit einer späteren Herzerkrankung, das haben kanadische Wissenschaftler herausgefunden. Die Psychologen analysierten für ihre Studie 5.645 Erwachsene auf deren Fähigkeiten, enge Beziehungen zu anderen Menschen aufzubauen zu können. Zudem wurde der Gesundheitszustand der Teilnehmer festgestellt. Ergebnis: Besonders Menschen, die besorgt um ihre Beziehung sind oder enge Beziehungen generell vermeiden, entwickeln eher chronische Schmerzen oder Bluthochdruck, und erleiden häufiger einen Herzinfarkt.

Grundlage der Untersuchungen war die sogenannte Bindungstheorie, sie befasst sich mit dem Bedürfnis des Menschen, eine enge Beziehung zu anderen Menschen aufzubauen. Grundsätzlich wird hierbei zwischen vier Bindungsarten unterschieden: sicher, unsicher- vermeidend, unsicher-widersprüchlich und desorganisiert. Bei der Entwicklung des Bindungstyps spielt besonders die Kindheit eine große Rolle: Die Verbundenheit zu den Eltern oder Betreuern bildet die Basis dafür, im Erwachsenenalter intensive von Gefühlen geprägte Beziehungen eingehen zu können. Bisherige Studien hatten bereits einen Zusammenhang zwischen der Zufriedenheit in Beziehungen und dem Schmerzempfinden festgestellt. Unsicherheit in Beziehungen führt den Untersuchungen zufolge zudem generell zu erhöhtem Stress. Dadurch essen die entsprechenden Menschen beispielsweise mehr, wodurch sich ihr Gesundheitszustand indirekt verschlechtert.

Die kanadischen Psychologen versuchten nun, einen direkten Zusammenhang zwischen Beziehungszufriedenheit und später auftretenden Erkrankungen herzustellen. Dazu vereinfachten sie die vier Bindungstypen auf drei: sicher, vermeidend oder besorgt. Die Teilnehmer sollten sich zunächst einem dieser drei Typen zuordnen. In einer weiteren Befragung gaben sie an, unter welchen chronischen Krankheiten sie litten und welche davon bereits ein Arzt festgestellt hatte. Zudem testeten die Wissenschaftler die Probanden auf psychische Erkrankungen.

Es zeigte sich, dass bei sicheren Bindungen beispielsweise keine chronischen Nacken- oder Kopfschmerzen auftraten, bei den anderen beiden Beziehungstypen hingegen schon. Daneben hatten die Bindungsvermeidenden über weitere chronische Krankheiten berichtet und die Besorgten zudem auch Bluthochdruck, Herzinfarkt und Geschwüre angegeben. Wie von den Psychologen erwartet, gab es auch einen Zusammenhang zwischen den Bindungstypen und psychischen Erkrankungen wie Depression oder Alkohol- und Drogenproblemen. Allerdings schränken die Wissenschaftler ein, es sei nicht auszuschließen, dass sich in einigen Fällen umgekehrt ein bereits vorhandener schlechter Gesundheitszustand negativ auf die Beziehung ausgewirkt habe. Weitere Forschungen seien daher notwendig.

Lachlan McWilliams und Jeffrey Bailey (Acadia University, Kanada): Health Psychology, Bd. 29, Nr. 4, S. 446 ddp/wissenschaft.de ? David Köndgen
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