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Vernichtungsschlag gegen die Tollwut

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Vernichtungsschlag gegen die Tollwut
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Momentan gilt die Tollwut nur in wenigen Gegenden als ausgerottet.
Amerikanische Forscher haben eine Einfach-Impfung gegen Tollwut entwickelt. Der Impfstoff enthält eine genetisch veränderte Variante des Erregers, die sich im Körper des Geimpften nicht weiter verbreiten kann. Bisher sind nach dem Kontakt mit einem infizierten Tier insgesamt fünf bis sechs nach einem exakten Zeitplan verabreichte Impfungen nötig, um einen Schutz vor der Krankheit zu gewährleisten. Da dies in vielen Entwicklungs- und Schwellenländern mit schlechter medizinischer Versorgung nicht für alle Menschen umsetzbar ist, sterben jedes Jahr 40.000 bis 70.000 Menschen an der Krankheit ? etwa die Hälfte davon sind Kinder. Bisher ist das Verfahren allerdings nur an Affen erprobt, berichten die Forscher.

Während die bisherigen Impfstoffe gegen Tollwut aus abgetöteten Erregern bestehen, arbeiten die Forscher um McGettigan mit einem Lebendimpfstoff. Bei den Viren entfernten die Forscher jedoch das sogenannte Matrix-Gen, das die Erreger benötigen, um sich im Organismus des Infizierten auszubreiten. Die Wissenschaftler infizierten zunächst Mäuse und in den weiteren Versuchen auch Makaken mit diesem manipulierten Virus und beobachteten die Reaktion des Immunsystems auf diesen Impfstoff.

Zehn Tage nach der Impfung war die Konzentration der Antikörper, die der Körper der Affen gegen den Erreger gebildet hatte, bereits viermal so hoch wie bei einer gewöhnlichen Impfung, ergab die Auswertung. Auch 180 Tage nach der Impfung war das Immunsystem der Tiere noch deutlich besser gegen eine Tollwutinfektion gerüstet als beim herkömmlichen Verfahren. Der Impfstoff könnte daher künftig als Einmal-Impfung gegen Tollwut eingesetzt werden, sagen die Forscher.

Das Präparat könnte besonders für Länder wie Indien, wo jährlich Zehntausende von Menschen an Tollwut sterben, eine Alternative zu den bisher eingesetzten Impfstoffen sein. Diese sind bisher das einzige Mittel gegen die Krankheit, die in nahezu allen Fällen zum Tode führt. Bei der prophylaktischen Impfung werden drei Impfdosen innerhalb von drei bis vier Wochen verabreicht, was einen Impfschutz von bis zu fünf Jahren bietet. Häufig wird jedoch erst nach dem Kontakt mit einem möglicherweise infizierten Tier geimpft, wobei fünf bis sechs Impftermine nötig sind. Derzeit werden auf diese Weise jedes Jahr rund zehn Millionen Menschen geimpft.

James McGettigan (Thomas-Jefferson-Universität in Philadelphia) : Journal of Infectious Diseases (doi: 10.1086/605949). ddp/wissenschaft.de – Ulrich Dewald
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