Derartige genetische Unterschiede sind aber erst nach vielen Generationen deutlich nachweisbar. Biek war aber an den Pumawanderungen des letzten Jahrzehnts interessiert. Damit schien die DNA-Methode nicht erfolgversprechend zu sein.
Doch statt der Erbsubstanz der Pumas untersuchte Biek die DNA des FIV-Virus, den er bei etwa 50 Prozent der Pumas im Blut fand. Anders als bei Hauskatzen scheint das Virus bei den Pumas keine Krankheitssymptome hervorzurufen. Für Biek war das Virus deshalb interessant, weil seine Mutationsrate sehr hoch ist. Innerhalb eines Jahres ändert das Virus etwa ein Prozent seiner Erbsubstanz.
Biek stellte zunächst erwartungsgemäß fest, dass Pumas aus derselben Region von genetisch ähnlichen FIV-Viren befallen waren. Doch er fand einzelne Pumas, deren Viren sich stark von denen ihrer „Nachbarn“ unterschieden, dafür aber denen von Pumas in weit entfernten Gebieten der Rocky Mountains ähnelten. „Wenn wir beweisen können, dass die Pumas große Entfernungen in den nördlichen Rocky Mountains zurücklegen, dann ist das ein starkes Argument dafür, dieses gesamte Gebiet zu schützen“, sagte Biek auf der Tagung der Naturschutzbiologen.