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Vitamin C bremst Tumoren

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Vitamin C bremst Tumoren
Vitamin C kann das Wachstum von Krebszellen um bis zu 50 Prozent bremsen. Das haben US-Forscher in Tests mit Zellen im Labor und bei Versuchen mit Mäusen gezeigt. Diese Wirkung entfaltet das Vitamin allerdings nur, wenn es in hohen Dosen direkt in die Blutbahn gespritzt wird ? eine orale Aufnahme beispielsweise über Vitamintabletten sei wirkungslos, erklären die Wissenschaftler um Qi Chen von National Institute of Health (NIH) in Bethesda. Wirksam gegen Krebszellen wird das chemisch als Ascorbinsäure bezeichnete Vitamin über die Bildung von aggressivem Wasserstoffperoxid, das Krebszellen abtöten kann. Gesunde Zellen werden dabei nicht geschädigt.

Anhänger von Vitaminpräparaten propagieren häufig die Wirkung von Vitaminen als sogenannte Antioxidantien, die aggressive Freie Radikale abfangen und somit verhindern, dass diese Körperzellen schädigen. In sehr hohen Dosen kann Ascorbinsäure jedoch genau die gegenteilige Wirkung zeigen und die Bildung der aggressiven Sauerstoffverbindung Wasserstoffperoxid auslösen. Das fanden die Forscher heraus, als sie Krebszellen und gesunde Zellen im Labor hohen Konzentrationen von Ascorbinsäure aussetzten. Die Substanz löste die Bildung von Wasserstoffperoxid aus, das bei den gesunden Zellen keine akuten Schäden auslöste, einen großen Teil der Krebszellen hingegen abtötete.

Tests mit Mäusen, die an verschiedenen Krebserkrankungen litten, bestätigten diese Wirkung auch im lebenden Organismus: Als die Forscher den Tieren regelmäßig Ascorbinsäure in einer Konzentration von 4 Gramm pro Kilogramm Körpergewicht spritzten, verlangsamte sich das Wachstum der Krebszellen und es bildeten sich seltener Metastasen. Solche hohen Konzentrationen können auch beim Menschen erreicht werden, wiesen die Forscher nach, als sie Freiwilligen die Substanz per Infusion verabreichten und anschließend das Blutplasma der Probanden analysierten. Ascorbinsäure könnte daher künftig als zusätzlicher Wirkstoff in der Chemotherapie von Krebspatienten eingesetzt werden, hoffen die Forscher.

Derartig hohe Konzentrationen von Ascorbinsäure durch vitaminreiche Kost oder die Einnahme von Vitaminpräparaten zu erreichen, sei jedoch völlig unmöglich, betonen die Wissenschaftler: Ein eingebauter Schutzmechanismus verhindert, dass mehr Vitamin C ins Blut übergeht, als der Körper benötigt. Überschüssige Ascorbinsäure wird daher einfach ausgeschieden.

Qi Chen (National Institute of Health in Bethesda) et al.: PNAS, Online-Vorabveröffentlichung, DOI 10.1073/pnas.0804226105 ddp/wissenschaft.de ? Ulrich Dewald
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