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Vogel des Jahres 2019: Die Feldlerche

Erde|Umwelt

Vogel des Jahres 2019: Die Feldlerche
Feldlerche
Die Feldlerche ist der Vogel des Jahres 2019. (Foto: NABU/ Peter Lindel)

Der Gesang der Feldlerchen bildete früher die typische Klangkulisse unserer Agrarlandschaft. Doch heute ist dieser einst so häufige Singvogel selten geworden. Die intensive Landwirtschaft und der Mangel an Insekten rauben der Feldlerche Lebensraum und Futter – sie ist bei uns akut bedroht. Um auf den alarmierenden Rückgang der Lerche und anderer Feldvögel aufmerksam zu machen, hat die Naturschutzorganisation NABU die Feldlerche zum Vogel des Jahres 2019 gekürt.

Unsere Ohren nehmen Feldlerchen eher wahr als die Augen, denn dieser Vogel ist perfekt getarnt: Sitzt die Lerche auf einem Stoppelfeld oder im Getreide, ist sie dank ihres beige bis rötlich-braunen Gefieders kaum zu erkennen. Ihr einziger Schmuck besteht aus feinen, schwarzbraunen Längsstreifen am Oberkopf und einer kleinen Federhaube. Umso auffallender ist ihr Gesang: Die Lerchen-Männchen fliegen zum Singen auf und flattern dann zirpend und trillernd in einer Höhe von 50 bis 200 Metern über dem Boden.

Drastischer Rückgang

Doch inzwischen ist der typische Lerchengesang bei uns nur noch selten zu hören. In manchen Gegenden ist der Himmel über den Feldern sogar bereits stumm. „Nur noch wenige kennen und hören den Gesang der Feldlerche am Himmel“, sagt Norbert Schäffer vom Landesbund für Vogelschutz (LBV). Denn die Bestände dieses Singvogels haben in den letzten Jahrzehnten rapide abgenommen. Ein Drittel der Feldlerchen sind in den vergangenen 25 Jahren verschwunden. Zwar gehört die Feldlerche mit zwischen 1,3 und 2 Millionen Revieren immer noch zu den häufigen Vögeln Deutschlands. Aber ihre Zahlen nehmen weiter ab und in vielen Gebieten Deutschlands gibt es sie bereits nicht mehr.

Um auf den drastischen Rückgang dieses Feldvogels hinzuweisen, kürten NABU und LBV die Feldlerche bereits im Jahr 1998 zum „Vogel des Jahres“. Seither aber ist ihre Lage nicht besser geworden. „Trotz aller Anstrengungen war die erste Wahl zum Vogel des Jahres aber leider nicht genug, um die Art zu retten. Denn der alarmierende Rückgang bei den Beständen dieses ehemaligen Allerweltsvogels setzte sich fort“, sagt Heinz Kowalski, NABU-Präsidiumsmitglied. Deshalb haben die beiden Organisationen die Feldlerche nun erneut gekürt – zum Vogel des Jahres 2019. Die Feldlerche steht als Jahresvogel auch stellvertretend für andere Feldvögel wie Kiebitz und Rebhuhn, denen es zum Teil sogar noch schlechter geht.

(Video: NABU)

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Futtermangel und schwindender Lebensraum

Der Grund für den Rückgang des einst in der Agrarlandschaft fast allgegenwärtigen Feldvogels: „Intensivkulturen mit Wintergetreide, Mais und Raps, fehlende Brachflächen und der Rückgang von Insekten verringern ihren Lebensraum und ihre Nahrungsgrundlage“, sagt Schäffer. So ist die Lerche ein Bodenbrüter, die zum Aufziehen ihrer Nachkommen freie Flächen wie Wiesen, Heiden, Stoppelfelder oder brachliegende Gelände benötigt. In der heutigen Agrarlandschaft dominieren jedoch schnell und dicht wachsenden großflächige Intensivkulturen Wintergetreide, Raps oder Mais. Die Lerchen können dadurch oft nur noch eine Brut im Jahr aufziehen.

Auch das Futter für die sangesfreudigen Feldvögel wird immer knapper. Typischerweise begnügt sich die Lerche in den kalten Monaten mit Pflanzenteilen und Sämereien. Im Frühling aber kommen Insekten, Regenwürmer oder andere Kleintiere dazu, die besonders für den Feldlerchen-Nachwuchs ein wichtiges Kraftfutter sind. Durch den Pestizideinsatz und Monokulturen sind die Felder jedoch verarmt – es gibt nur noch wenigen Insekten. Auch in Überwinterungsgebieten des Zugvogels haben sich die Nahrungsbedingungen für den Zugvogel durch die Intensivierung der Landwirtschaft und durch Pestizide weiter verschlechtert.

Quelle: NABU

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