Auf Ameisenstraßen geht es sehr diszipliniert zu: Da wird nicht gedrängelt und überholt. Deshalb kommt es auch zu keinen Staus. Autofahrer könnten von den Insekten viel lernen, meint der Biologe Nigel Franks von der britischen University of Bristol.
Die amerikanische Wanderameise bewegt sich bei ihren Beutezügen auf einem festen Netz von Haupt- und Nebenstraßen. Dabei sind auf einem Gebiet von nur zwanzig mal hundert Meter bis zu 200.000 Ameisen unterwegs. Dies lässt sich nach Ansicht des Biologen gut mit der Verkehrsdichte auf den Straßen großer Ballungszentren vergleichen, berichtet die Universität Bristol. Zudem gibt es auch bei den Ameisen eine Art Berufsverkehr: Die Ameisen brechen nach Sonnenaufgang auf und kehren bei Anbruch der Dunkelheit zurück in das Nest.
Trotzdem fließt der Verkehr auf ihren Straßen ruhig und gleichmäßig. Die Insekten handeln selbstlos, konnte Franks beobachten. Im Gegensatz zu Autofahrern bleiben sie immer in ihrer Spur und bewegen sich mit stets gleicher Geschwindigkeit. Dabei hinterlassen sie auch Duftmarken, anhand derer nachfolgende Ameisen ihren Weg planen. „Die Ameisen handeln immer berechenbar und zu Gunsten der Allgemeinheit. Deshalb kommt es bei ihren Wanderungen zu keinen Staus“, sagt Franks.
ddp/bdw ? Sebastian Moser
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