Dass der Klimawandel viele Tiere bedroht, ist unbestritten. Doch es gibt auch Arten, die von den steigenden Temperaturen profitieren. Zum Beispiel das in Nordamerika beheimatete Gelbbauch-Murmeltier (Mamota flaviventris): Es wird laut einer britisch-amerikanischen Studie immer größer und dicker.
Forscher um Arpat Ozgul vom Imperial College London hatten mehrere Kolonien der Murmeltiere in einer Langzeituntersuchung zwischen 1976 und 2008 im US-Bundesstaat Colorado beobachtet. Die geselligen Großnager leben in rund 3000 Meter Höhe und halten normalerweise sieben bis acht Monate lang Winterschlaf. Doch inzwischen verkürzt sich diese Zeit immer mehr. Weil es nicht mehr so kalt ist, verlassen die Tiere ihr Winterquartier früher und beziehen es im Herbst später. Dadurch fressen sie sich länger einen Fettvorrat für den Winter an. Da die Wissenschaftler in regelmäßigen Abständen einzelne Exemplare einfingen und auf die Waage setzten, konnten sie die Folgen dieser Entwicklung genau dokumentieren: Während die Nager in der ersten Hälfte der Studie durchschnittlich 3094 Gramm wogen, waren es in der zweiten Hälfte 3433 Gramm. Außerdem bekamen die Tiere ab 2001 deutlich mehr Nachwuchs, weil sie durch den kürzeren Winterschlaf mehr Zeit zur Fortpflanzung hatten.