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Wald der Wisente

Leserreise in einen der letzten Urwälder Europas

Wald der Wisente
Das Tor zum Bialowieza-Nationalpark (Foto: Shutterstock / Damian Pankowiec)

Um die Geschichte Białowieżas zu verstehen, muss man weit zurückgreifen. Es gab eine Zeit, da war Europa weitgehend von Wäldern beherrscht. Überall standen Bäume, Kronen berührten sich und Eichhörnchen hätten den Kontinent durchmessen können, indem sie von Ast zu Ast hüpften. Doch mit dem Holzhunger der Menschen schmolz der Wald dahin. Allerdings verboten die Mächtigen das Abholzen der Bäume dort, wo sie ihrem Hobby frönen wollten. So hat Jagd Natur geschützt. Das galt auch für den Wald von Białowieża. Polens Könige hatten ihn bereits Anfang des 15. Jahrhunderts zum hoheitlichen Jagdgebiet erklärt. Hier konnten sie unter anderem Wisente erlegen.

Waldfrevel im Krieg
Später behielten die russischen Zaren den Wald als Privatvergnügen. Für Normalsterbliche war er damit tabu; auf Wilderei stand die Todesstrafe. Und die Population der Wisente prächtig: 1857 erreichte sie mit 1898 Tieren ihren Höchststand. Dann kam der Krieg und das Deutsche Reich besetzte auch Białowieża. Kaiser Wilhelm II. jagte hier und die deutsche Militärforstverwaltung ließ Sägewerke bauen und eine Schmalspurbahn und begann den Einschlag. Mehr als fünf Millionen Kubikmeter Holz holten sie aus dem Wald.  Der Krieg hatte nicht nur den Menschen nicht gut getan; der Wisentbestand ging gegen Null und schließlich erlegte ein Unbekannter den letzten, freilebenden Wisent in Białowieża.

Ein Waldmeer steht unter Schutz
Doch die Geschichte bekommt noch fast so etwas wie ein Happy End. Bereits kurz nach dem Krieg gab es den Gedanken, hier ein Schutzgebiet zu errichten. 1921 war es soweit. Außerdem begann man Wisente aus Zoos zusammenzukaufen und eine neue Herde aufzubauen. Mit Erfolg. Heute leben in Białowieża wieder mehr als 1200 Wisente. Es gibt einen Nationalpark auf polnischer Seite und einen auf der weißrussischen. Seit 1979 ist Białowieża grenzübergreifend Unesco-Weltnaturerbe. Dennoch weckt das Holz Begehrlichkeiten. In Polen gibt es neben dem Schutzgebiet einen bewirtschafteten Teil. Polens Regierung ist 2016 international in die Kritik geraten, weil sie den Einschlag gut verdreifachen will. Naturschützer fürchten nun um das Kleinod, das 10.000 Jahr überstanden hat.

 

Mit natur das Land entdecken

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Wenn Sie nun Lust haben, diese beeindruckende Gegend und die Wisente einmal mit eigenen Augen zu sehen, dann gehen Sie im August mit natur auf eine exklusive Leserreise!

Wir wollen mit Ihnen nicht nur dieses Kleinod besuchen, sondern auch den Nationalpark Biebrza, die Kruttina und Masuren. Zudem werden wir auf den Spuren von Nikolaus Kopernikus wandeln. Wir werden mittendrin sein in der Natur: Unter Bäumen nach Wisenten schauen, vom Kajak nach Kampfläufer und Doppelschnepfe Ausschau halten, mit dem Rad die Johannisburger Heide kennenlernen. Und wir werden uns viel zeigen und erklären lassen. Seien Sie dabei!

1. Tag: Samstag, 15.08.2020
Individuelle Ankunft in Warschau und Empfang durch unseren Reiseleiter am Flughafen oder am Bahnhof. Gruppentransfer vom Flughafen bzw. Bahnhof zum Starthotel in Warschau. Am Nachmittag Stadtrundfahrt durch die Hauptstadt von Polen. Wir sehen u.a. die nach dem Krieg wieder aufgebaute Altstadt.
2. Tag: Sonntag, 16.08.2020
Nach dem Frühstück Bustransfer nach Białowieża (ca. 230 km, 4 Stunden). Gegen Mittag Ankunft und Start unserer ersten Wanderung im Nationalpark Białowieża – auf dem Naturkundepfad „Rippe des Wisents“. Danach besuchen wir die Wisentgehege und bekommen einen Einblick in die Tierwelt der Puschtscha. Anschließend kurzer Transfer nach Budy. Das Dorf Budy liegt in einer Waldlichtung mitten im Wald.
3. Tag: Montag, 17.08.2020
Heute geht es mit einem Ortsführer in den Nationalpark. Kein Mensch hat hier in die Natur eingegriffen. Tiere, Bäume und andere Pflanzen leben in einem natürlichen Zyklus. Unerschöpflich sind die Beobachtungsmöglichkeiten.
4. Tag: Dienstag, 18.08.2020
Am frühen Morgen gehen wir zusammen mit einem Förster auf die Pirsch, um die Wisente im Freien zu suchen. Nach dem Frühstück erwarten uns eine Kajaktour auf dem Fluss Narewka und Naturbeobachtungen während der Fahrt nach Lewkowo. Besuch bei einer Försterfamilie.
5. Tag: Mittwoch, 19.08.2020
Nach dem Frühstück Bustransfer zum Nationalpark Biebrza. Auf unserer Wanderung entlang der Biebrza-Sümpfe haben wir die Möglichkeit, auf Elche zu treffen. Am Nachmittag Bustransfer vom Nationalpark Biebrza nach Masuren.
6. Tag: Donnerstag, 20.08.2020
Nach dem Frühstück unternehmen wir eine Kajaktour auf dem bekanntesten und schönsten Fluss der Masuren, auf der Kruttina. Wir erleben einen der schönsten Streckenabschnitte dieser Reise: reines Wasser, in dem sich die Landschaft ungetrübt spiegelt, es gibt Fische und Vögel, vor allem viele Eisvögel. Unterwegs halten wir in einer russisch-orthodoxen Enklave in Wojnowo/Eckerstdorf. Am Nachmittag machen wir eine Wanderung von Wojnowo/Ukta nach Galkowo. Dort besuchen wir ein masurisches Jagdschlösschen, in dem sich der Marion-Dönhoff-Salon befindet.
7. Tag: Freitag, 21.08.2020
Heute steht eine Radtour von Krutyn nach Ruciane-Nida an, wo wir die Möglichkeit haben, die historische Samenschälerei/ Wyłszczarnia Nasion zu besichtigen. Anschließend erfahren wir auf einer informativen Führung vieles über die Forstwirtschaft in der Johannisburger Heide. Danach Weiterfahrt mit dem Rad in Richtung Popielno. Unterwegs bietet sich uns die Gelegenheit, Tarpane zu beobachten. Anschließend unternehmen wir noch eine Schifffahrt auf Polens größtem See.
8. Tag: Samstag, 22.08.2020
Nach dem Frühstück Bustransfer von Krutyn nach Olsztyn/ Allenstein. In den Jahren 1516–1521 war die Stadt Sitz des Domkapitelverwalters Nikolaus Kopernikus. Während einer Stadtbesichtigung sehen wir die Burg des Deutschen Kreuzritterordens. Im Kreuzgang der Burg befindet sich eine Sonnenuhr, die von Kopernikus entworfen wurde. Am Flussufer bewundern wir außerdem das für den großen Astronomen errichtete Denkmal. Anschließend besuchen wir das anlässlich des 500. Todestages von Kopernikus eröffnete Planetarium und Observatorium.
9. Tag: Sonntag, 23.08.2020
Nach dem Frühstück individuelle Heimreise oder Verlängerung in Warschau.
Zur Reiseorganisation
Die Reise kostet pro Person 2190 Euro im Doppelzimmer (Einzelzimmerzuschlag: 260 Euro). Gruppengröße: 12 bis 20 Personen. Im Reisepreis enthalten sind Reisebegleitung, acht Übernachtungen inklusive Halbpension, Führungen, Eintrittsgelder, Fahrten im Reisebus. Programmänderungen sind vorbehalten. Leistungen, die nicht genannt sind, müssen individuell beglichen werden.
Reiseveranstalter ist die Ikarus Tours GmbH in Zusammenarbeit mit natur. Es gelten die Reisebedingungen von Ikarus Tours GmbH, die Ihnen mit der Reisebestätigung übermittelt werden. Ihre Anmeldungen sowie Fragen zum Programm nimmt Ariana Seifried bei der Ikarus Tours GmbH entgegen: seifried@ikarus.com, Telefon 06174 / 290227.■

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Ka|wa|strauch  〈m. 2u; Bot.〉 Pfeffergewächs der Südseeinseln, aus dem Kawa gewonnen wird: Piper mesthysticum

Läh|me  〈f. 19; unz.; bes. Vet.〉 Lähmung (Fohlen~)

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