Offenbar waren die Dickhäuter regelrecht gekidnappt und in die Herden der Arbeitselefanten in den Holzfällercamps integriert worden, zeigten Nachforschungen der Naturschützer. Dieses Vorgehen hat in Myanmar eine lange Tradition: Schon als während des Zweiten Weltkriegs ein großer Teil der ungefähr 10.000 Arbeitselefanten getötet wurde, füllten die Holzfäller ihre Herden mit wilden Tieren wieder auf. Obwohl diese Praxis 1995 zum Schutz der wildlebenden Elefanten verboten wurde, scheint sie auch weiterhin gang und gäbe zu sein, berichtet Peter Leimgruber vom Smithsonian Nationalzoo in Washington, einer der beteiligten Naturschützer.
Da Nachwuchs die Produktivität der Arbeitselefanten einschränken würde, halten die Holzfäller die Tiere davon ab, sich zu paaren. Die Folge: Um die Größe der Herden konstant zu halten, müssen immer mehr wilde Tiere eingefangen werden. Paradoxerweise könnte es jedoch gerade ihr Nutzen als Arbeitstier sein, der die Behörden davon überzeugt, dass die Elefanten geschützt werden müssen, kommentiert Leimgruber. Da die Tiere außerdem relativ wenig Schmutz produzieren, sei es sehr viel umweltschonender, das Holz mithilfe von Elefanten zu transportieren als mit großen Maschinen.