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Warum Eidechsen auf zwei Beinen rennen

Erde|Umwelt

Warum Eidechsen auf zwei Beinen rennen
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Autralische Eidechsen werden durch die plötzliche Beschleunigung auf ihre Hinterbeine getrieben. Bild: Simon Pynt
Australische Eidechsen bewegen sich auf zwei Beinen fort, weil der Körperschwerpunkt durch ihr hohes Beschleunigungsvermögen zum Körperende verlagert wird. Das haben australische und englische Forscher herausgefunden, als sie 16 australische Eidechsenarten im Labor auf einem Laufrad bis zur Erschöpfung laufen ließen. Bei dem Experiment filmten sie die Reptilien und werteten ihre Ergebnisse anschließend aus. Die markante Art der zweibeinigen Fortbewegung kommt durch das Zusammenspiel des typischen Körperbaus und physikalischer Effekte zustande.

Die Fortbewegung auf zwei Beinen hat sich in der Evolution der Wirbeltiere sechs Mal unabhängig voneinander entwickelt. Bei Vögeln entstanden Flügel aus den vorderen Gliedmaßen, was ihnen einen Vorteil gegenüber der vierbeinigen Fortbewegung verschaffte. Die zweibeinige Gangart der Primaten war wahrscheinlich Folge des Gebrauchs der Hände, beispielsweise für den Gebrauch von Werkzeugen. Doch warum Eidechsen auf zwei Beinen laufen, war bisher unklar.

Im Vorfeld seiner Studie ging Studienleiter Christofer Clemente von zwei Gruppen von Echsen aus: Eidechsen, die vorwiegend auf zwei Beinen laufen, und Eidechsen, die dies so gut wie nie tun. Als die Wissenschaftler ihr Filmmaterial auswerteten und ein Modell der Bewegungsabläufe der Eidechsen anfertigten, entdeckten sie eine direkte Verbindung zwischen der Beschleunigung und dem Abheben der Vorderbeine vom Boden: Bei allen Eidechsen verließen ab einem bestimmten Beschleunigungswert die Vorderbeine den Boden, stellten die Forscher fest.

Clemente erklärt, dass durch die Verlagerung des Körperschwerpunkts eine Drehkraft auf den Körper der Echsen einwirkt, die sie vom Boden abheben und aufrecht laufen lässt. Welchen Vorteil manche Echsenarten jedoch davon haben, nahezu ständig auf zwei Beinen zu laufen, bleibt allerdings weiter unklar, fügt Clemente hinzu.

Christofer Clemente (Universität von Westaustralien in Perth) et al.: Journal of Experimental Biology, Bd. 211, S. 2058 ddp/wissenschaft.de ? Uwe Thomanek
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