fungiert. Diese Kanäle spielen eine Schlüsselrolle bei der Muskelkontraktion und werden normalerweise von dem Torwächter-Protein geschlossen gehalten. Durch den Extremsport war es jedoch so geschwächt, dass es diese Aufgabe nicht mehr korrekt wahrnehmen konnte. Die Folge: Zusätzliches Kalzium strömte in den Muskel, störte den normalen Kontraktionszyklus und aktivierte ein Enzym, das andere Proteine zersetzt und so die Muskelfaser schädigt.
Dieser doppelte Schaden erkläre, warum sich viele Ausdauersportler wie Marathonläufer noch Tage bis Wochen nach einem Lauf erschöpft und schlapp fühlen, schreiben die Forscher. Der Muskel schaffe es erst nach einigen Tagen, wieder in seinen Normalzustand zurückzukehren, und die Beseitigung der Schäden in den Fasern könne je nach Ausmaß tatsächlich mehrere Wochen dauern.
Behoben werden kann das Problem mit Substanzen, die dabei helfen, die Kanäle geschlossen zu halten. Eine davon haben die Forscher bereits mit Erfolg bei ihren Mäusen getestet: Die Tiere waren ausdauernder und nach der Belastung deutlich weniger erschöpft als ohne die Behandlung. Der Wirkstoff soll nun in klinischen Studien für den Einsatz beim Menschen getestet werden. Im Fokus dabei stehen allerdings nicht Sportler, sondern Menschen mit chronischer Herzinsuffizienz ? einer Krankheit, bei der die Leistungsfähigkeit des Herzmuskels eingeschränkt ist und bei der Erschöpfung und Muskelschwäche nach den Ergebnissen einiger Tierstudien ebenfalls auf undichte Kalziumkanäle zurückgehen. Verfügbar sein wird das Medikament selbst bei Erfolg wohl jedoch erst in einigen Jahren, so die Forscher.