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Warum Keime Wasserfilter auch besser machen können

Erde|Umwelt

Warum Keime Wasserfilter auch besser machen können
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Mit natürlicher Ünterstützung können Sandfilter erdigen Geruch aus Wasser entfernen. Bild: Roger McLassus, wikipedia.de
Bakterien können die Reinigungskraft von großtechnischen Wasserfiltern verbessern. Sie arbeiten dabei umso wirkungsvoller, je älter die Filtermaterialien aus Sand sind. Das haben australische Forscher um Bridget McDowall von der Universität in Adelaide in Laborversuchen gezeigt. Die Forscher richteten in ihren Labortests ihr Augenmerk besonders auf zwei Geruchs- und Geschmacksstoffe, die dem Wasser einen erdigen, üblen Geruch verleihen, obwohl sie für den Trinkwassergenuss unbedenklich sind. Verblüffenderweise zeigt der Sand aus einem 26 Jahre alten Trinkwasserfilter das beste Reinigungsergebnis.

Die Forscher füllten im Labor verschiedene Filtersäulen mit Sandproben. Sie wollten untersuchen, wie die zwei Stoffe Geosmin und Methylisoborneol zurückgehalten werden. Beide sind häufig für einen erdigen Geruch verantwortlich. Eine Materialprobe entnahmen sie einem 26 Jahre alten Sandfilter aus einer Trinkwasseraufbereitungsanlage und ließen aufzubereitendes Trinkwasser hindurchströmen. Die Kontaktzeit des Trinkwassers mit den Filtermaterialien betrug rund 15 Minuten. Nach elf Betriebstagen sank die Menge der Geruchsstoffe unter die Nachweisgrenze. Im Vergleich dazu reduzierte frischer Filtersand selbst nach 150 Betriebstagen den Stoff Geosmin nur um sechzig Prozent und Methylisoborneol nur um vierzig Prozent.

Die Forscher führen den Reinigungseffekt darauf zurück, dass sich im Filtermaterial Bakterienkolonien, sogenannte Biofilme, ausbilden, die die organischen Substanzen zersetzen und aufnehmen. Da die ältesten Filtermaterialien die höchste Filtereffizienz besitzen, muss sich die richtige Bakterienpopulation sehr langsam entwickeln, schätzen die Forscher. Sie wollen herausfinden, wie dieser Prozess beschleunigt werden kann, um aus frischem Sand möglichst schnell effiziente Filtermaterialien herzustellen.

Bridget McDowall (Universität in Adelaide) et al.: International Journal of Environment and Waste Management, Bd. 1, S. 311 ddp/wissenschaft.de ? Martin Schäfer
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