Die Forscher gaben nun Ratten Alkohol zu trinken und setzten sie dem Rauch von Zigaretten aus. Dabei konnten sie beobachten, dass der Alkohol den Cilienschlag beeinträchtigt und die Pneumokokken deshalb leichter in die Lunge gelangen. Durch das Rauchen wird dieser Effekt noch verstärkt, denn Rauch verletzt die Cilien und schwächt ihre Schlagkraft. Das Rauchen allein führt jedoch nicht zu einer stärkeren Besiedlung der Lunge, stellten die Forscher fest.
Alkoholiker sind aus verschiedenen Gründen anfälliger für Lungeninfektionen. „Sie haben einen abgeschwächten Würgereflex, und ein erhöhtes Risiko, dass Teilchen aus dem Nasenrachenraum und dem Magen in die Lunge gelangen“, erklärt Studienleiterin Martha Gentry-Nielsen. Zusätzlich sind die Abwehrreaktionen der Lunge eines Alkoholikers beeinträchtigt. Ist die Lunge einmal mit infektiösen Erregern befallen, hat sie Mühe, diese zu bewältigen. Da die Versuchsgruppe jedoch relativ klein war, warnen die Forscher vor definitiven Schlussfolgerungen über die negativen Auswirkungen von Alkohol und Rauch auf Lungeninfektionen.
Martha Gentry-Nielsen ( Creighton-Universität, Omaha) et al.: Alcoholism: Clinical & Experimental Research (ACER), Mai-Ausgabe