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Warum positives Denken Schmerzen lindert

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Warum positives Denken Schmerzen lindert
Die für die Erwartung eines Schmerzes und die für die tatsächlich erlebte Schmerzstärke zuständige Hirnregion arbeiten eng zusammen. Deshalb tut es umso weniger weh, je schwächer ein Schmerzreiz in der Erwartung ist. Das haben amerikanische Forscher in Tests mit zehn Freiwilligen beobachtet. Schmerzen könnten deshalb mithilfe von Psychotherapie wirkungsvoll behandelt werden.

Wie stark der Mensch einen Schmerzreiz empfindet, hängt zum einen davon ab, was er tatsächlich spürt, zum anderen aber auch von seiner Erwartung. Das vermuteten Wissenschaftler schon lange. Die genauen neurologischen Hintergründe dieser Abläufe waren bislang jedoch nicht erforscht. Die Forscher um Tetsuo Koyama trainierten nun Versuchspersonen darauf, eine gewisse Schmerzstärke in Zusammenhang mit der Zeitdauer zu bringen, bis sie den Schmerz spürten. Der Schmerz in Form von Hitze war dabei umso stärker, je länger die Probanden auf ihn warten mussten: Nach 7,5 Sekunden Wartezeit war die Schmerzstärke gering, nach 15 Sekunden mäßig und nach 30 Sekunden groß.

Im anschließenden Experiment führten die Forscher den Testpersonen manchmal jedoch bereits nach 15 Sekunden Wartezeit einen starken Schmerz zu. Da die Probanden aber einen mäßig starken Schmerz erwarteten, tat es ihnen auch weniger weh: Der Schmerzreiz erschien den Testpersonen um rund dreißig Prozent weniger stark, stellten die Forscher fest.

Mithilfe der so genannten funktionellen Magnetresonanztomografie (fMRT) untersuchten die Wissenschaftler während dieser Experimente die Hirnaktivitäten der Probanden. Dabei stellten sie eine geringere Aktivität sowohl der für die Erwartung von Schmerz als auch der für die Verarbeitung eines Schmerzreizes zuständigen Hirnareale fest. Die Wirkung von Schmerz sei im Gehirn daher immer auch eng an seine Erwartung gekoppelt, erklären die Forscher. Zumindest teilweise lasse sich mit diesen Resultaten erklären, weshalb Optimismus einen positiven Einfluss auf den Zustand chronisch kranker Menschen hat.

Tetsuo Koyama (Wake-Forest-Universität, Winston-Salem) et al.: PNAS, Online-Vorabveröffentlichung, doi:10.1073/pnas.0408576102

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