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Warum sich Enkel mehr über Geschenke freuen als ihre Großeltern

Erde|Umwelt Gesellschaft|Psychologie

Warum sich Enkel mehr über Geschenke freuen als ihre Großeltern
Das Belohnungssystem des Gehirns reagiert bei jüngeren Menschen stärker auf Belohnungsreize als bei älteren. Dies hängt damit zusammen, dass der Botenstoff Dopamin mit zunehmendem Alter in geringeren Mengen hergestellt wird, fand ein Forscherteam um Karen Berman vom National Institute of Mental Health (NIMH) in Bethesda (USA) jetzt heraus.

Die Forscher untersuchten 20 junge Teilnehmer im Durchschnittsalter von 25 Jahren und 13 ältere Teilnehmer, die im Durchschnitt 66 Jahre alt waren. Diese nahmen an einer Art Glücksspiel teil, bei dem sie auf einem Bildschirm einen Spielautomaten sahen. Zunächst wurde den Probanden angezeigt, welchen Betrag sie im folgenden Durchgang gewinnen konnten, anschließend wurde der gewonnene Betrag eingeblendet. Gleichzeitig nahmen die Wissenschaftler mit einem Magnet-Resonanz-Tomographen (MRT) Bilder des Gehirns auf.

Sowohl wenn die Probanden einen Gewinn erwarteten als auch wenn sie einen Gewinn erhalten hatten, reagierten bestimmte Regionen des Gehirns bei den Jüngeren deutlich stärker als in der Gruppe der Älteren. Es handelte sich dabei um Gebiete im mittleren und vorderen Teil des Gehirns, die zum Belohnungssystem gerechnet werden.

Zusätzlich bestand zwischen der Reaktion der Belohnungszentren und dem Botenstoff Dopamin im Mittelhirn ein direkter Zusammenhang, stellte das Team um Faith Berman fest. Dopamin ist eine Substanz, die bei positiven Gefühlen eine wichtige Rolle spielt. So war bei den Jüngeren eine stärkere Dopaminproduktion mit einer verstärkten Aktivität im Stirnhirn verbunden. Bei den Älteren war dagegen die Aktivierung im Stirnhirn bei einem geringeren Dopaminlevel stärker. Die Erklärung dafür könnte sein, dass diese Hirnregion mit zunehmendem Alter weniger auf Dopamin reagiert und zum Ausgleich dafür stärker aktiviert werden muss.

Dies zeige, dass das Gehirn Belohnungsreize mit zunehmendem Alter anders verarbeite und dass dies mit Veränderungen im Dopaminsystem zusammenhänge, schreiben die Forscher. Die Ergebnisse könnten wichtig für die Entwicklung neuer Medikamente sein, die auf Störungen des Dopaminsystems im Alter Einfluss nehmen.

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Karen Faith Berman (National Institute of Mental Health in Bethesda, USA) et al.: PNAS, DOI: 10.1073/pnas.0802127105. ddp/wissenschaft.de ? Christine Amrhein
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