Diese Ergebnisse unterstützen frühere Studien, bei denen in Süßwasserfischen ebenfalls Parasiten gefunden worden waren, die größere Mengen an Schwermetallen aufnehmen. Die Forscher vermuten daher, dass die Parasiten ihre Wirte schützen. Diese These müsse allerdings noch besser untersucht werden, kommentiert der Parasitologe Dave Johnston vom Naturgeschichtlichen Museum in London: Das Verhältnis der Masse der Parasiten zur Masse ihres Wirtes ist bei Süßwasserfischen viel höher als bei Haien. Ein Hai würde demnach für eine schützende Wirkung eine riesige Zahl an Parasiten benötigen, damit diese genügend Schwermetalle herausfiltern könnten.
Einen Nutzen für die Forschung haben die Bandwürmer aber auf jeden Fall. Denn im Gegensatz zu Küstengebieten, in denen mehrere Bioindikatoren für Schwermetalle wie beispielsweise verschiedene Muschelarten zur Verfügung stehen, waren den Wissenschaftlern bislang noch keine Organismen bekannt, mit denen sich der Gehalt an Schwermetallen im offenen Meer abschätzen lässt: Sobald die Bandwürmer zu sterben beginnen, sei dies ein Zeichen dafür, dass die Verschmutzung mit Schwermetallen zu hoch ist und man bald bei größeren Tieren mit Vergiftungserscheinungen rechnen müsse, erklärt MacKenzie.