Dabei konnten sie sich entweder zweigeschlechtlich über Sperma und Eizelle fortpflanzen oder eingeschlechtlich mithilfe einer einzigen Sorte von Sexzellen. Der Unterschied zu früheren Simulationen bestand in der Art der Kontakte zwischen den einzelnen Individuen: Bei den älteren Modellen war meist angenommen worden, dass jeder jeden anderen gleich häufig trifft. Czaran und Hoekstra berücksichtigten dagegen, dass die Wahrscheinlichkeit, den Nachbarn zu treffen, viel größer ist als die, jemandem beispielsweise vom anderen Ende der Stadt zu begegnen.
Nachdem diese Simulation 2420mal berechnet worden war, hatte sich tatsächlich die zweigeschlechtliche Fortpflanzung durchgesetzt. Die Erklärung der Forscher: Die Nachkommen aus der ungeschlechtlichen Teilungsphase leben in diesem Modell mehr oder weniger eng zusammen. Wenn sich nun wie im eingeschlechtlichen System jeder mit jedem paaren kann, entsteht praktisch ausschließlich Nachwuchs aus Inzucht. Im zweigeschlechtlichen System ist die Wahrscheinlichkeit, sich mit einem engen Verwandten zu paaren, jedoch nur halb so groß. Insgesamt sind diese Nachkommen wegen der größeren Möglichkeiten der Genkombinationen daher durchsetzungsfähiger, schreiben die Wissenschaftler.