Es gibt in den USA bereits eine gemeinnützige Organisation namens „Monday Campaigns“, die sich zum Ziel gesetzt hat, Informationen über einen gesunden Lebensstil gezielt zu Beginn der Woche unter die Leute zu bringen. Die aktuelle Studie der Forscher um John Ayers von der San Diego State University untermauert nun mit Daten, dass dieses Konzept im Fall des Rauchens sehr sinnvoll ist. Raucher sind sich üblicherweise durchaus darüber bewusst, dass Zigarettenkonsum vorzeitig alt macht und ein enormes Gesundheitsrisiko darstellt. Viele wollen deshalb eigentlich aufhören, doch die enorme Suchtwirkung des Nikotins ist in vielen Fällen stärker als die Angst vor den möglichen Folgen. Dennoch ist der Wille zum Aufhören das Fundament für einen möglichen Erfolg. Die Berücksichtigung von Faktoren, die diesen Aspekt verstärken, ist deshalb besonders wichtig, sagen John Ayers und seine Kollegen.
Samstags suchen wenige nach Wegen aus der Sucht
Um herauszufinden, ob es einen Zusammenhang zwischen dem Willen das Rauchen aufzugeben und Wochentagen gibt, haben die Wissenschaftler systematisch Raucher-spezifische Suchanfragen erfasst, die Menschen in die Internet-Suchmaschine „Google“ eingegeben haben. Es handelte sich um Anfragen aus dem Zeitrahmen von 2008 bis 2012 in Englisch, Französisch, Chinesisch, Portugiesisch, Russisch und Spanisch. Die Auswertungen zeigten: In allen sechs Sprachen war Montag der Spitzenreiter. Beispielsweise gab es in Englisch montags 11 Prozent mehr „Raucher-Problem-Suchanfragen“ als am Mittwoch, 67 Prozent mehr als am Freitag und satte 145 Prozent mehr als am Samstag. Da sich in allen Sprachen eine ähnliche Tendenz abzeichnet, scheint es sich um ein kulturübergreifendes Phänomen zu handeln, sagen die Forscher.
Kampagnen, die Menschen dazu animieren sollen, mit dem Rauchen aufzuhören, könnten den Aspekt des wöchentlichen Rhythmus gezielt nutzen, sagen die Forscher. „Teure Aufrufe in den Medien sollten gezielt dann erfolgen, wenn sie am effektivsten sind – nämlich dann, wenn Menschen ohnehin übers Aufhören nachdenken, also montags“, sagt Morgan Johnson von der Organisation Monday Campaigns. Außerdem sei soziale Unterstützung ein wichtiger Aspekt beim erfolgreichen Kampf gegen das Laster: Zu wissen, dass man nicht allein ist bei der Suche nach Informationen, kann helfen, das Ziel zu erreichen, so Johnson.