Während die drei dominanten Elefanten im ganzen Untersuchungszeitraum je einen Rast- und Bewegungszyklus pro Tag einhielten, änderten die untergeordneten Dickhäuter ihren Tagesrhythmus von zwei Zyklen in der Trockenzeit auf nur einen Zyklus in der Regenzeit. In der Trockenperiode herrscht ein verstärkter Wettstreit um Futter, daher müssen die untergeordneten Elefanten ihren Ruherhythmus anpassen, um genug Nahrung zu finden, erläutert Wittemyer. Generell legen die dominanten Individuen in der Trockenzeit nur halb so große Distanzen zurück wie die untergeordneten Tiere.
Ein Vergleich der Bewegungsmuster mit weiteren Landschaftsdaten zeigte ebenfalls einen starken Zusammenhang zwischen den Geländemerkmalen der durchstreiften Landschaft und den Bewegungen der Elefanten. In der Trockenzeit müssen die Elefanten ihr Naturschutzgebiet verlassen, um weitere Gebiete nach Futter zu durchsuchen. Dadurch sind sie menschlicher Bedrohung ausgesetzt, was die Wissenschaftler ebenfalls aus den Bewegungsmustern ablesen konnten. So bewegten sich besonders sozial niedrig stehende Dickhäuter außerhalb der sicheren Gebiete auf zufälligeren Pfaden. Dadurch sei ihr Verhalten für Feinde schwerer zu durchschauen und vorherzusagen, erklärt Wittemyer.