Nachdem die Probandinnen derartig präpariert waren, sollten sie mithilfe eines Fragebogens ihren Traummann zusammenstellen. Sie konnten dabei bestimmten Eigenschaften verschiedene Wertigkeiten zuordnen ? zum Beispiel, wie wichtig ihnen Männlichkeit, Muskelmasse und Dominanz oder aber Mitgefühl, Freundlichkeit und andere ?sanfte? Charaktereigenschaften waren. Die Auswertung zeigte, dass diejenigen Frauen, die auf Gesundheitsbedrohungen eingestimmt waren, sich eher einen maskulinen Typen zusammenstellten, wohingegen Probandinnen, die über finanzielle Probleme nachgedacht hatten, zum braven Kerl mit goldenem Charakter tendierten. Die Ergebnisse der Kontrollgruppe lagen genau zwischen den beiden anderen Resultaten.
Das Phänomen erklären die Forscher als eine unbewusste Entscheidung der Frauen für einen Partner, der für die jeweilige Lebenssituation erfolgversprechender erscheint: Eigenschaften wie Männlichkeit, Körperkraft und andere attraktive Äußerlichkeiten stehen für gute Erbanlagen, die auch widerstandsfähig gegenüber Krankheiten machen. Diese guten Gene wünschen sich Frauen offenbar besonders für ihre Nachkommen, wenn sie sich von Gesundheitsrisiken umgeben fühlen, interpretieren die Forscher. In Zeiten der Ressourcenknappheit könnte dagegen ein treusorgender Vater von höherem Wert für die Kinder sein: Er unterstützt die Frau bei der Nahrungs- beziehungsweise Geld-Beschaffung und kümmert sich als verlässlicher Partner um den Nachwuchs.