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Was kreucht und fleucht beim Kanzleramt?

Erde|Umwelt

Was kreucht und fleucht beim Kanzleramt?
Auch eine Steinhummel ließ sich bei der Zählung im Spreebogenpark blicken. (Foto: NABU/Helge May)

Insektenzählen angesagt! Den zweiten Teil der Mitmachaktion „Insektensommer“ hat der NABU symbolisch im Berliner Regierungsviertel gestartet. Bis 12. August sind nun erneut alle Naturfreunde in Deutschland aufgerufen, Insekten in ihrem Umfeld zu zählen und unter Insektensommer.de oder per App zu melden. Das erste Resultat der Zählung in der Nachbarschaft von Angela Merkel lautet: Im Spreebogenpark summt und krabbelt momentan nicht gerade viel – auch hier macht sich offenbar die Trockenheit bemerkbar.

Bereits seit einigen Jahren organisiert der NABU die Mitmach-Aktionen „Stunde der Wintervögel“ und im Frühjahr die „Stunde der Gartenvögel“, um mit der Unterstützung von Naturfreunden Informationen über die Vögel in Deutschland zu sammeln. Wegen des Erfolgs dieser Aktionen hat der NABU in diesem Jahr ein weiteres Citizen Science Projekt ins Leben gerufen, das die Insekten in den Fokus rückt: Die Zähl-Aktion „Insektensommer“ soll Informationen über Schmetterling, Käfer und Co liefern und auf die große Bedeutung der bedrohten Insekten in Deutschland aufmerksam machen.

Engagierte Naturfreunde erneut aufgerufen

Das Projekt ist zweigeteilt, um unterschiedliche Phasen im Insekten-Sommer zu erfassen: Vom 1. bis zum 10. Juni haben bereits viele Naturfreunde an dem Projekt teilgenommen – nun geht die Aktion in die zweite Phase. Wer mitmachen will, kann sich seinen Beobachtungsort flexibel aussuchen: Balkon, Garten, Park, Wiese oder Wald, Feld, Teich, Bach und Fluss. In einem Radius von etwa zehn Metern vom eigenen Standpunkt aus soll man eine Stunde lang alle erkennbaren Sechsbeiner erfassen und notieren. Hilfe beim Bestimmen, Zählen und Melden bietet dabei die vom NABU entwickelte App „Insektenwelt“. Sie umfasst unter anderem eine Funktion, die fotografierte Insekten automatisch erkennen kann.

Im ersten Teil des Projekts sind rund 3000 Meldungen von 5800 Teilnehmern eingegangen. „Zwei Drittel der Teilnehmer haben sich für den eigenen Garten als Beobachtungsort entschieden“, sagt NABU-Bundesgeschäftsführer Leif Miller. Die Liste der am häufigsten gemeldeten Insekten führt die Steinhummel an, zeigten die Auswertungen. Auf den weiteren Plätzen folgen Hainschwebfliege, Asiatischer Marienkäfer, Gemeine Florfliege und Lederwanze. Es zeichnet sich dem NABU zufolge ab, dass viele Teilnehmer wegen Bestimmungs-Unsicherheiten zurückhaltend sind, da sie nichts Falsches melden wollen. Dabei sei es aber ohne weiteres möglich, zum Beispiel nur Biene oder Schmetterling anzugeben, betont der NABU.

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Prima Urlaubs-Aktivität

Bis zum 12. August ist nun also erneut Insektenzählen angesagt – Ergebnisse können bis zum 19. August gemeldet werden. „Der Hochsommer ist die Hauptzeit der Insekten. Viele der rund 33.000 in Deutschland heimischen Arten können jetzt besonders gut beobachtet werden. Heuschrecken und Schmetterlinge sind in der Natur derzeit gut zu sehen oder – wie beim Grünen Heupferd – zu hören“, sagt Miller. Bei der Teilnahme am Insektensommer handelt es sich auch um eine ideale Aktivität für Naturfreunde, die ihre Ferien in Deutschland verbringen, so der NABU: „Am Urlaubsort könnte es andere Insekten zu entdecken geben als im Garten oder Park zuhause“, sagt NABU-Insektenexpertin Daniela Franzisi. „Beim Insektenzählen kann man die Natur am Ferienort besonders intensiv erkunden – das ist auch eine tolle Ferienaktivität für Kinder.“

In Merkels Nachbarschaft entdeckt

Zum Auftakt der Aktion hat, hat der NABU eine Session im politischen Herzen Deutschlands durchgeführt. Wie die Naturfreunde berichten, wimmelte es in der Nachbarschaft der Kanzlerin nicht gerade: „Auf unserer Beobachtungsfläche im Spreebogenpark zwischen Paul-Löbe-Haus und Hautbahnhof haben wir einen Kohlweißling, zwei Siebenpunkt-Marienkäfer, eine Erd-, eine Stein- und drei Ackerhummeln entdeckt“, berichtet Franzisi.

Das trockene Grün und fehlende Wasserquellen machen auch Insekten zu schaffen, so der NABU. „In der Regel kommen Sechsbeiner aber gut mit hohen Temperaturen zurecht, sie haben ihre Strategien. Manche Libellen gehen in den Handstand, um ihre Körperfläche zu verringern. Bei Schmetterlingsarten weist die spezielle Struktur der Schuppen auf den Flügeln die Wärme ab und Hummeln beherrschen das Prinzip Wärmeaustausch: Heiße Luft wird in den Hinterleib gepumpt, um einen kühlen Kopf zu bewahren“, so Franzisi. Vieleicht können Teilnehmer der Aktion auch solche Beobachtungen machen, wenn sie sich an einem heißen Tag für den Insektenschutz engagieren.

Informationen zur Aktion:

www.insektensommer.de

Häufig gestellte Fragen zum Insektensommer: http://ots.de/A66tNK

Kostenlose App „Insektenwelt“ für Android und iOS: www.NABU.de/apps

Quelle: NABU

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