Um das herauszufinden, ließen Howard Nusbaum und sein Team einige Probanden Vorgänge beschreiben, die sie auf einem Bildschirm sahen, und analysierten anschließend die Stimmlage der Teilnehmer. Schilderten die Probanden beispielsweise die Aufwärtsbewegung eines Punktes, erhoben sie gleichzeitig ihre Stimme, zeigte die Auswertung. Das gleiche Phänomen beobachteten die Wissenschaftler, als die Probanden einfache Sätze wie „Es geht nach oben“ oder „Es geht nach unten“ vorlasen. Die Variation der Stimmlage ist demnach ein natürlicher Prozess, der unbewusst auch dann eingesetzt wird, wenn es sich um rein beschreibende Aussagen handelt und eine Betonung nicht notwendig ist, schließen die Psychologen.
Zusätzlich können damit sogar Informationen vermittelt werden, die nicht in den verwendeten Worten enthalten sind, zeigte ein weiteres Experiment. Dort sollten die Testteilnehmer beschreiben, wie sich ein Punkt von links nach rechts auf dem Monitor bewegt. Als die Forscher die Geschwindigkeit der Bewegung veränderten, spiegelte sich das in der Sprache der Beobachter wider: Die Probanden, die eine schnelle Bewegung wahrnahmen, sprachen deutlich schneller als diejenigen, die eine langsame Bewegung beobachteten. Der Unterschied war so deutlich, dass Zuhörer, die die Bewegung selbst nicht sehen konnten, allein anhand der Sprechgeschwindigkeit erkannten, wer einen schnellen und wer einen langsamen Punkt gesehen hatte. Als nächstes wollen Nusbaum und seine Kollegen untersuchen, ob solche verbalen Gesten auch komplexere inhaltliche Zusammenhänge vermitteln können.