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Was Robben zittern lässt

Erde|Umwelt

Was Robben zittern lässt
Robben hören auf zu zittern, sobald sie in eiskaltem Wasser abtauchen. Mit diesem Trick verlangsamen die Raubtiere ihren Stoffwechsel und schaffen es so, gefährlichen Sauerstoffmangel während ihrer Tauchgänge zu vermeiden.

Für ihre Studie ließen norwegischen Forscher Robben in zwei bis drei Grad Celsius kalte Wasserbecken tauchen und zeichneten dabei Zittern, Herzschlag, Gehirn- und Körpertemperatur auf. An der Luft zitterten die Tiere noch, doch sobald sie zu tauchen anfingen, stoppten sie das Zittern, obwohl ihre Körper abkühlten. Für die Forscher war dies eine bemerkenswerte Reaktion, da Zittern eine reflexartige Antwort von Säugetieren und Vögeln auf Kälte ist. Rasche Muskelkontraktionen sollen dabei Wärme entwickeln.

Da diese Muskelkontraktionen mit einem erhöhtem Stoffwechsel und damit mehr Sauerstoffverbrauch verbunden sind, können die Robben mit dem Zitterstopp Sauerstoff sparen, erklären die Wissenschaftler die Beobachtung. Außerdem kühlen die Robbenkörper damit schneller ab, was ebenfalls den Stoffwechsel herunterfährt.

Robben sind für ihre taucherischen Fähigkeiten bekannt. So schafft es zum Beispiel der See-Elefant in Tiefen von bis zu 1.500 Metern vorzudringen, wobei seine Tauchzeit bis zu zwei Stunden betragen kann. Beim Tauchen unternehmen die Robben daher alles, um ihren Stoffwechsel gering zu halten: Sie bewegen sich weniger, der Herzschlag wird gedrosselt, das Blut fließt langsamer und das Gehirn kühlt ab.

Die norwegischen Wissenschaftler hoffen, dass die Erforschung der Strategien der Robben, mit Unterkühlung und wenig Sauerstoff zurechtzukommen, auch einen Beitrag zur Behandlung von Menschen leisten kann. Besonders in Fällen von Sauerstoffunterversorgung, wie sie etwa durch Herzstillstand, Schlaganfälle oder Atemwegsprobleme auftreten, könnten die Ergebnisse ihrer Ansicht nach bei der Entwicklung neuer Therapieansätze helfen.

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