Kropfgazellen lassen bei extremer Trockenheit Herz und Leber schrumpfen. So können die auf der Arabischen Halbinsel lebenden Tiere ihren Sauerstoffverbrauch und damit ihre Atmung zurückfahren und verlieren dadurch über die Lungen weniger Flüssigkeit. Das haben Wissenschaftler aus Saudi-Arabien und den USA entdeckt.
Die Forscher um Stéphane Ostrowski verglichen für ihre Studie drei Gruppen von je sechs Tieren miteinander: Die erste Gruppe erhielt vier Monate lang nach Belieben Wasser und Futter, die zweite ebenso, musste jedoch die letzten viereinhalb Tage fasten. Die dritte Gruppe lebte die ganze Zeit über in einem Mangel von Flüssigkeit und Nahrung und damit in Verhältnissen, wie freilebende Tiere sie auch während der Trockenperioden in der Wüste erdulden müssen. Nach den vier Monaten bestimmten die Forscher die Stoffwechselrate der Tiere, den Wasserverlust durch Verdunstung und die Masse der inneren Organe.
Dabei beobachteten die Wissenschaftler bei den unter Mangel leidenden Tieren eine deutlich geringere Masse der inneren Organe gegenüber ihren gut genährten Artgenossen. Entsprechend geringer waren auch die gemessene Stoffwechselrate und der Wasserverlust. Die Gazellen hätten damit eine sehr effektive Technik entwickelt, ihren Wasserverbrauch zu minimieren, sagen die Wissenschaftler. Dies erkläre zu einem gewissen Teil ihren Erfolg beim Überleben in der Wüste.
Stéphane Ostrowski (National Wildlife Research Center, Taif, Saudi-Arabien) et al.: Physiological and Biochemical Zoology, Bd. 79, Nr. 4 ddp/wissenschaft.de ? Ulrich Dewald