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Weibliche Hormone bringen Logik ins Männerhirn

Erde|Umwelt Gesellschaft|Psychologie

Weibliche Hormone bringen Logik ins Männerhirn
Männer sind bessere Naturwissenschaftler, wenn sie die für Frauen typischen ausgeglichenen Östrogen- und Testosteronspiegel haben. Das schließt ein britischer Wissenschaftler aus den Ergebnissen einer Untersuchung an 100 Akademikern. Männer mit einem männlichen Hormonverhältnis – hohen Testosteron- und niedrigen Östrogenwerten – waren dabei eher im sozialwissenschaftlichen Bereich tätig, während sich Männer mit höheren Östrogenwerten eher für eine naturwissenschaftliche Karriere entschieden. Wahrscheinlich beeinflusst der ungewöhnlich hohe Östrogenspiegel die Entwicklung der linken Gehirnhälfte, die für räumliches und analytisches Denken zuständig ist, vermutet Mark Brosnan von der Universität in Bath. Er beschreibt seine Ergebnisse in der Fachzeitschrift British Journal of Psychology (Bd. 95, Teil 4).

Bereits aus früheren Studien ist bekannt, dass die Geschlechtshormone Östrogen und Testosteron das Verhältnis der Länge von Zeige- und Ringfinger bestimmen. Ist beispielsweise der Ringfinger länger als der Zeigefinger, deutet das auf höhere Testosteronwerte hin. Ist dagegen der Zeigefinger länger, ist im Durchschnitt der Östrogenspiegel höher. Männer haben im Allgemeinen deutlich mehr Testosteron als Östrogene und daher längere Ringfinger. Frauen haben dagegen ein eher ausgeglichenes Verhältnis zwischen Östrogen- und Testosteronmenge. Dabei deute schon ein geringer Unterschied in der Fingerlänge von etwa zwei bis drei Prozent auf beträchtliche Unterschiede in den Hormonspiegeln hin, schreibt Brosnan.

Testpersonen mit längeren Zeigefingern, dem Indiz für mehr Östrogene, unterrichteten häufiger naturwissenschaftliche Fächer wie Mathematik und Physik, entdeckte der Forscher in seiner Studie. Die Hormonwerte der Naturwissenschaftler glichen somit den typischen Hormonwerten von Frauen. Die Akademiker mit längeren Ringfingern und höheren Testosteronwerten waren dagegen öfter in den Sozialwissenschaften tätig. Der Grund: Testosteron begünstigt die Entwicklung von Sprachfähigkeit und sozialer Kompetenz, vermutet Brosnan. Auch die untersuchten Sozialwissenschaftlerinnen hatten einen Testosteronwert, der über dem weiblichen Durchschnitt lag.

ddp/bdw ? Eva Hörschgen
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